Betagte Lieblinge: Autos in Deutschland werden immer älter
Stuttgart (dpa/tmn) - Autos auf deutschen Straßen werden älter. Gerade der Anteil über 15 Jahre alter Fahrzeuge hat zugenommen. Sie nehmen demnach mittlerweile einen Anteil von 20,5 Prozent am Pkw-Gesamtbestand ein.
2010 lag dieser Wert bei 14,2, im Jahr 2000 bei 8,4 Prozent.
Inzwischen beträgt das Durchschnittsalter aller Autos 9 Jahre. Das hat der Auto Club Europa (ACE) anhand von Zahlen des Kraftfahrtbundesamts (KBA) ermittelt. Im Vergleich zu 2010 entspricht das einem Anstieg von 11,1 Prozent. Vor fünf Jahren waren Pkw im Schnitt 8,1 Jahre alt. Im Vergleich zu 1995 sind Autos heute sogar ein ganzes Drittel älter (+ 32,4 Prozent): Damals betrug das Durchschnittsalter der Fahrzeuge nur 6,8 Jahre.
Ältere Fahrzeuge verfügen oft nicht über neuere Sicherheitssysteme wie ABS oder ESP. Auch die Zahl der Airbags kann geringer sein, erläutert Constantin Hack vom ACE.
Wer mit seinem alten Auto jedoch lange Zeit problemlos gefahren ist, wird solche Technik nicht nachrüsten. Dafür lohnt es sich, beim Gebrauchtwagenkauf genauer auf Sicherheitstechnik zu achten, findet Hack. „Für Fahranfänger ist ESP nicht wegzudenken“, gibt er ein Beispiel. „Technik sollte da vor Optik stehen.“
Damit das alte Auto sicher und noch möglichst lange fährt, sollten Autofahrer ihrem betagten Liebling eine jährliche Durchsicht gönnen, empfiehlt Hack. Dort können Mängel entdeckt werden, bevor die größere Schäden anrichten. Unverzichtbar sei auch ein regelmäßiger Ölwechsel. Denn, so Hack: „Mit dem Alter steigt der Verschleiß.“
Die Reifen verdienen hin und wieder genauere Aufmerksamkeit. „Pi mal Daumen sollten sie alle sechs Jahre gewechselt werden, unabhängig von der vorhandenen Profiltiefe“, sagt Hack. Sie verspröden mit der Zeit. „Je härter der Gummi wird, desto schlechter verzahnt er sich mit dem Untergrund.“ Und unzureichender Grip gilt als Sicherheitsrisiko.