Conti-Vorstand: Das personalisierte Auto kommt

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Vernetzung nach innen wie außen und die Einstellung vieler Funktionen nach persönlichem Bedarf werden bald zum Standard im Auto gehören. Davon ist Continental überzeugt.

Die Entwicklung von Schnittstellen zur weiteren „Personalisierung“ von Fahrzeugen sei eines der wichtigsten Zukunftsthemen, sagte der Vorstand für Innenausstattungen des Autozulieferers, Helmut Matschi. „Die Systeme und Kombi-Instrumente verschmelzen immer mehr. Und sie tauschen sich immer mehr mit dem Sicherheits- und Informationsmanagement aus.“

Als Beispiel nannte Matschi bei der IAA die Weiterentwicklung schlüsselloser Starttechniken, die das Auto nicht nur öffnen und anlassen, sondern dabei gleich auch ein Nutzerprofil des Fahrers hinterlegen. „Sie halten den Schlüssel mit dem Chip nur noch ans Auto. Sobald Sie drin sitzen, weiß das Auto, wie es sich auf Sie einstellen soll“ - sei es bei der Sitzposition, dem Winkel der Spiegel, dem Radio oder der Regelung von Licht und Fahrwerk.

Alternativ zu bereits eingebauten Systemen könne man künftig auch das eigene Mobiltelefon zum Speichern und Einstellen von Funktionen nutzen. „Solche Mensch-Maschine-Anwendungen können von einem Display auf das andere geschoben werden. Damit kann der Fahrer sich am Ende so fühlen, wie sonst nur zu Hause am Rechner“, meinte Matschi.

Das Internet sei dabei nicht mehr wegzudenken. „Es ist aber kein Selbstzweck“, sagte der Conti-Mann. Es gehe darum, Informationen über Hindernisse, Staus oder das Wetter minutengenau zu erfassen - auch mit Blick auf die besonderen Anforderungen von Elektroautos.

Bei winterlichen Temperaturen habe der Fahrer zum Beispiel viel davon zu erfahren, wie weit er mit einer möglicherweise verringerten Batteriekapazität noch kommt. Mehr Automatisierung dürfe bei alldem jedoch keine Entmündigung des Fahrers bedeuten, sagte Matschi.

Die Inneneinrichtungssparte bei Conti sei derzeit ebenso auf Kurs wie die Antriebs- und Sicherheitstechnik oder das Reifengeschäft: „Wir ziehen alle im gleichen Rahmen mit.“ Der Konzern hatte zur IAA seine Umsatzprognose von insgesamt 29,5 Milliarden Euro für 2011 bekräftigt - trotz wachsender Unsicherheiten für die Autokonjunktur.