Ein Nest fürs Auto - Wissenswertes zu Fertiggaragen
Berlin (dpa/tmn) - Garagen bieten Autos Schutz. Und sie dienen als Hobbyraum oder Schrauberbude. Der Variantenreichtum ist groß - vom Blechverschlag bis zum Designerstück. Wer einen überdachten Stellplatz, macht sich sogar bei der Kfz-Versicherung beliebt.
Komplettlösungen gibt es aus Beton, Stahl, Blech oder Holz. Es gibt sie als graue Einheitsware und als Designverschlag, für Pkw wie für Wohnmobile. Und es gibt Hang- oder Duplex-Garagen sowie offene Carports. Einer der gängigsten und günstigsten Typen ist die Fertiggarage mit einem Stellplatz.
Diese Fertiggaragen werden meist aus Stahl oder Stahlbeton konstruiert. Sie sind günstiger als gemauerte Varianten und bieten auf gleicher Grundfläche wegen der dünneren Wände mehr Nutzfläche. „Ein VW Bus passt da noch rein“, sagt Herbert Fischer, Abteilungsleiter Garagen bei der Tübinger Firma Beton Kemmler. Rund 6000 Euro inklusive Steuern und Montage kostet dieser Garagentyp. Für ein Fundament sollten noch einmal rund 1500 Euro angesetzt werden. Kostengünstiger sind einfache Stahlgaragen, wie sie etwa die Hamburger Firma Stahlbox Fertiggaragen mit Einstiegspreisen ab 2000 Euro im Programm hat.
Der Käufer sollte neben einer ausführlichen Beratung vom Fachhändler „vor Vertragsabschluss eine Bauzeichnung und eine detaillierte Angebotskalkulation“ verlangen, rät Ludwig Tredup, Geschäftsführer bei Stahlbox. Ob eine Baugenehmigung erforderlich ist, sei abhängig von Größe und Standort der Garage. Vorsicht ist gefragt bei Lockangeboten, etwa aus „geplatzten Großaufträgen“: „Kein Anbieter hat Garagen auf Lager, sie werden immer auf Kundenwunsch gefertigt.“
Massiv gemauerte Garagen werden oft beim Bau eines Hauses gleich mit errichtet und harmonieren optisch mit dem neuen Heim. Fertiggaragen wirken dagegen schnell wie ein Fremdkörper. „Durch passenden Putz an den Außenwänden können wir das aber ausgleichen“, sagt Herbert Fischer.
Eine der häufigsten Kundenfragen ist laut Fischer: „Soll der Stellplatz offen oder geschlossen sein?“ Garagen taugen bei genügender Isolierung von Wänden und Tor auch als Hobby- oder Abstellraum und schützen das Auto bei guter Belüftung vor Feuchtigkeit sowie den Raum vor Schimmel und Flechten. Carports dagegen könnten als überdachter Hof oder Spielfläche dienen.
Wer beides wolle, für den gebe es auch die Kombination aus Carport und geschlossenem Raum. Allein Doppelgaragen mit einem durchgängigen Tor und Seitentür kosten jedoch schon ab rund 18 000 Euro. Mit weiterem Zubehör sind schnell 60 000 Euro verplant.
Am beliebtesten sind heutzutage Roll- oder sogenannte Sektionaltore, so der TÜV Süd. Sie sind platzsparender als herkömmliche Schwingtore, da sie senkrecht nach oben öffnen. „Voraussetzung für eine Zertifizierung ist bei elektrischen Toren, dass sie einen Lastwechsel erkennen“, fügt TÜV-Experte Zacharias Rakatzis hinzu. Das bedeutet: Droht etwa ein Kind sich einzuklemmen, muss die Antriebssteuerung das erkennen und das Tor sofort wieder öffnen.
Ist die Garage einmal bezahlt, senkt sie übrigens den Versicherungsbeitrag: „Die meisten, wenn nicht alle Versicherer, bieten Rabatte für Garagenbesitzer an, da das Schadensrisiko zum Beispiel durch Diebstahl oder Hagel deutlich gesenkt wird“, sagt Katrin Rüter de Escobar vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).