Ein bisschen ausgebremst Der Mitsubishi Colt im Gebrauchtwagen-Check
Berlin (dpa/tmn) - Ein agiler Kleinwagen ist er, der Colt. Doch es gibt auch einen anderen Grund, warum man das Mitsubishi-Modell möglicherweise kaufen möchte: Es gibt ihn auch als Cabrio mit Stahlklappdach.
Doch unabhängig vom Blechkleid, das das 3,88-Meter-Auto trägt: Der Colt ist ein zuverlässiger Wagen, der nur an zwei Dingen krankt, die aber beherrschbar sind.
Den Titel „Ein Colt für alle Fälle“ habe sich der kleine Japaner redlich verdient, schreibt der „TÜV Report 2018“. Denn bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) verlassen viele Exemplare auch nach Jahren immer noch mängelfrei den Prüfstand. Ankreiden kann man allenfalls die Bremsanlage und die Beleuchtung. Defekte an Fuß- und Feststellbremsen treten überdurchschnittlich oft auf. Das Licht ist vor allem bei der vierten HU im Fahrzeugalter von neun Jahren ein Problem.
Völlig ungetrübt ist die Pannenbilanz des ADAC: „Der Colt glänzt in allen Jahren mit Bestwerten“, schreibt der Club. Feuchte Zündkerzen bei Exemplaren von 2007 bis 2010 oder kaputte Anlasser (2007 bis 2009) brachten die Pannenhelfer aber doch hier und da einmal zum Ausrücken. Bis auf gelegentlich streikende Wegfahrsperren war's das aber auch schon.
Den Colt hat Mitsubishi allerdings mittlerweile eingeschmolzen. Der Wagen wurde zuletzt 2004 in neuer Generation aufgelegt, musste aber 2012 dem Nachfolger Space Star den Weg freiräumen. Kunden bekamen einen wendigen Stadtwagen, der sich mit dem Smart Forfour eine Plattform teilt und auch den Insassen genügend Platz bietet, wenn es denn nicht auf Reisen gehen soll, denn der Kofferraum schafft es nicht einmal auf 200 Liter. Die Modellpflege von 2008 brachte ein weit moderneres Design - die sparsamen Dreizylinder-Dieselmotoren nahmen die Japaner allerdings aus dem Programm.
Drei Zylinder weist auch der Einstiegsbenziner mit 55 kW/75 PS auf, der allerdings als etwas schwächlich gilt. Eingebaut wurde dem Wagen aber auch ein 1,5-Liter-Turbo in der Version Ralliart mit 110 kW/150 PS als der kräftigste Vertreter unter den Ottomotoren. Die beiden Diesel kommen auf 50 kW/68 PS und 70 kW/95 PS, waren im Cabrio CZC aber nicht verfügbar.
Man muss sich schon anstrengen, um für einen gebrauchten Colt mehr als 7000 Euro auszugeben. Mit 7575 Euro den höchsten durchschnittlichen Handelspreis verzeichnet der „DAT Marktspiegel“ der Deutschen Automobil Treuhand für die leistungsstarke Sportausführung Ralliart in der Fünftürer-Ausführung aus dem letzten Baujahr 2012. Dabei geht man von einer mittleren Laufleistung von 83 000 Kilometern aus.
Genügt ein Cleartec mit dem 70 kW/95 PS starken 1,3-Liter von 2011, müssen laut der Preisübersicht 5625 Euro und 95 000 Kilometer einkalkuliert werden. Weit weniger schlagen dagegen Diesel zu Buche, weil diese nur in älteren Exemplaren zu haben sind. Das Cabrio CZC in der Ausführung mit 80 kW/109 PS wird nach Angaben von Classic Data derzeit je nach Zustand und Baujahr zwischen 1900 Euro und 5100 Euro gehandelt.