Mittelmäßiger Verwandlungskünstler - Der Citroën C3

Berlin (dpa/tmn) - Die Grenzen verwischen: Coupés dürfen mittlerweile vier Türen haben. Und Crossover-Modelle mit Geländetugenden gibt es schon in allen Größen. Was Citroën 2003 jedoch mit dem C3 wagte, war ein Experiment.

Als Gebrauchter ist der Wagen gutes Mittelmaß.

Als Variante Pluriel ließ sich der Citroën C3 in ein Cabrio verwandeln oder auch in einen Mini-Pick-up. So extravagant die flexible Dachkonstruktion auch war, in Sachen Zuverlässigkeit ist der Kleinwagen laut dem ADAC nur gutes Mittelmaß.

In der Pannenstatistik des Münchner Automobilclubs belegt der Franzose einen Platz im vorderen Mittelfeld und gilt deshalb noch als „recht zuverlässig“. Zu seinen typischen Macken zählen Störungen im Motormanagement, die sich bei Dieseln und Benzinern der Baujahre 2002 bis 2005 häuften. Vereinzelt sorgten defekte Anlasser für den Einsatz der Pannenhelfer (2002) sowie ausgehängte Schaltgestänge (2002/2003). Rückrufe gab es wegen defekter ABS-Steuergeräte (2003/2007), Federbrüchen (2005) und Mängeln an Generatorenbefestigungen (2007).

Bei der Kfz-Hauptuntersuchung werden vor allem die Bremsen vorne bemängelt: Nach fünf Jahren verzögere ein C3 schlechter als der Durchschnitt, heißt es im „TÜV Report 2013“. Hinzu kommen ein recht hoher Ölverlust und rostende Auspuffanlagen. Bei vielen Exemplaren des Exoten C3 Pluriel ist laut dem TÜV das Dach undicht.

Im Jahr 2002 kam der C3 als konventioneller Kleinwagen in den Handel. Ein Jahr später betrat der Pluriel die Bühne. 2005 überarbeitete Citroën das Front- und Heckdesign sowie das Cockpit und bot den Wagen erstmals mit Start-Stopp-System an. 2009 feierte die zweite Generation auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt Premiere. Mit ihr wurde auch die Minivan-Variante Picasso eingeführt.

Mit besonders sparsamem Dreizylindermotor gibt es den C3 zwar erst seit kurzem, doch auch die älteren Vierzylinder gelten als recht genügsame Aggregate. Verbaut wurden Benziner mit 1,1 Liter Hubraum und 44 kW/60 PS bis 1,6 Liter und 88 kW/120 PS (ab der zweiten Generation). Die Diesel schöpfen je nach Baujahr und Auflage aus 1,4 und 1,6 Liter Hubraum 50 kW/68 PS bis 82 kW/112 PS. Von 2005 bis 2008 bot Citroën außerdem eine 54 kW/73 PS starke Erdgasversion an.

Wer sich auf dem Gebrauchtmarkt nach dem Erdgasmodell umsieht, muss laut der Schwacke-Liste für den C3 Bivalent von 2005 mit rund 4800 Euro rechnen (durchschnittliche Laufleistung: 92 000 Kilometer). Für einen jüngeren Diesel der ersten Generation, etwa den C3 1.6 HDi FAP Exclusive von 2009 mit 80 kW/109 PS werden noch rund 8900 Euro fällig (66 800 Kilometer). Der C3 1.1 Advance mit dem Basisbenziner von 2011 wird für etwa 8200 Euro gehandelt (20 000 Kilometer). Ein früher C3 Pluriel in der Gold-Edition von 2003 mit 54 kW/73 PS kostet noch gut 3200 Euro (116 000 Kilometer).