Tiger mit schwacher Batterie: Der Kia Cee'd
Berlin (dpa/tmn) - Es kein auffälliges Auto, aber angenehm zu fahren. Mit dem Kia Cee'd griffen die Koreaner den europäischen Markt an. Wer einen Gebrauchten kaufen möchte, muss aber einige Dinge beachten, um nicht häufige Mängel nachbessern zu müssen.
Mit dem Cee'd setzte der koreanische Autobauer Kia zur Eroberung des europäischen Marktes an. Der kompakte Fünftürer wurde in Rüsselsheim entworfen, in der Slowakei gebaut und kam in Deutschland Anfang 2007 auf den Markt. In direkter Konkurrenz zum Golf etablierte sich der Wagen schnell in seiner Klasse. Recht bald legten die Koreaner einen Kombi und einen sportlichen Dreitürer nach. Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) schneidet der Asiate aus Europa allerdings eher durchschnittlich ab.
Der „TÜV Report 2013“ attestiert dem Fahrzeug ein insgesamt ordentliches Ergebnis. Die Blinkanlage habe keine Mängel, bei allen anderen beleuchtungsrelevanten Kriterien schneidet der Cee'd jedoch schlechter ab als andere Fahrzeuge. Die Prüfer bemängeln zudem teils die Wirkung der Fuß- und der Feststellbremse und vermehrt ausgeschlagene Achsgelenke. Undichte Manschetten der Antriebswellen kämen doppelt so häufig vor wie beim Durchschnitt.
Laut ADAC-Pannenstatistik ist der Cee'd „eher durchschnittlich“ zuverlässig. Exemplare aller Baujahre blieben häufig wegen entladener und kaputter Batterien liegen. Auch defekte Wegfahrsperren verhinderten ein Fortkommen, vor allem bei den Baujahren bis 2009 und von 2012. Darüber hinaus vermerkt der ADAC gebrochene Polklemmen (2008 bis 2010), defekte Scheinwerfer (bis 2010) und Generatoren (2008 und 2009) sowie Schäden am Kabelbaum (2008 und 2009).
Kia lieferte den Cee'd ab Anfang 2007 in Deutschland aus, schon im Sommer folgte die Kombiversion Sporty Wagon (SW). Anfang 2008 brachten die Koreaner den Wagen als sportlich gestalteten Dreitürer unter dem Namen Pro Cee'd in den Handel. Nach diversen Facelifts folgte 2012 die zweite Modellgeneration.
Im ersten Baujahr verkaufte Kia den Cee'd mit jeweils drei Benzin- und Dieselmotoren. 2009 folgten zwei Autogasvarianten. Auch in der Neuauflage sind ausschließlich Vierzylindermotoren in Reihe verbaut, die als Benziner 73 kW/100 PS und 99 kW/135 PS leisten. Die Dieselvarianten kommen auf 66 kW/90 PS und 94 kW/128 PS.
Für einen gebrauchten Benziner mit 90 kW/122 PS des ersten Baujahres wie den Cee'd 1.6 CVVT EX von 2007 müssen Interessenten auf dem Gebrauchtwagenmarkt etwa 6550 Euro hinlegen. Schwacke listet diesen Preis für eine durchschnittliche Laufleistung von 77 000 Kilometern. Die Kombiversion Cee'd CVVT SW ISG Spirit von 2009 mit einem 66 kW/90 PS-Benzinmotor kostet noch 8850 Euro bei im Schnitt 60 200 Kilometern. Und ein Pro Cee'd 1.6 CRDi Spirit von 2010 mit einem 94 kW/128 PS starken Diesel ist für 10 300 Euro zu haben (62 900 Kilometer).