Großaktion gegen Raser: „Blitz-Marathon“ am Donnerstag

München/Nürnberg (dpa) - Autofahrer aufgepasst! Zum zweiten Mal sind am Donnerstag (18. September) bundesweit Polizisten mit Radargeräten und Lasern zum „Blitz-Marathon“ in Stellung gegangen.

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Was ist und woher kommt der „Blitz-Marathon“?

Beim „Blitz-Marathon“ postieren sich Polizisten insgesamt 24 Stunden lang an Tausenden Stellen in ganz Deutschland, um das Tempo von Auto- und Motorradfahrern zu kontrollieren. Die Stellen wurden vorab bekanntgegeben. Die Idee stammt von der Polizei in Nordrhein-Westfalen. Das Konzept ist eine Reaktion auf die dortige Zunahme der Verkehrstoten im Jahr 2010. Der erste „Blitz-Marathon“ fand im Februar 2012 in NRW statt. Dort gab es bereits sechs „Blitz-Marathons“.

Wozu das Ganze?

Die Großaktion soll vor allem über ihre Öffentlichkeitswirkung die Autofahrer nachhaltig zu langsamerem Fahren motivieren und so die Zahl der Verkehrstoten senken. Die Aktion verdeutlicht das Risiko, zu jeder Uhrzeit und an jedem Ort beim zu schnellen Fahren erwischt zu werden.

Wie sah der erste bundesweite „Blitz-Marathon“ aus?

Im Oktober 2013 gingen erstmals Polizisten bundesweit in Lauerstellung. 15 000 Beamte blitzten an 8600 Messpunkten in Deutschland. Drei Millionen Autofahrer wurden kontrolliert, 83 000 mit zu hohem Tempo erwischt. Rekordverstöße wurden auf der A1 bei Schwelm in Nordrhein-Westfalen gemessen. Binnen zehn Minuten rasten zwei Wagen mit Tempo 250 statt 120 in eine Kontrolle.

Wirkt der „Blitz-Marathon“?

Ob sich der ganze Aufwand lohnt, ist unter Politikern, Experten und Wissenschaftlern umstritten. Prozentual werden bei einem „Blitz-Marathon“ weniger Autofahrer erwischt als bei unangekündigten Kontrollen. Lokale Vergleichsmessungen in Dortmund legen nahe, dass die Autofahrer nach einem „Blitz-Marathon“ im Durchschnitt etwas langsamer unterwegs sind als vorher. Ob und wie lange der Effekt anhält, ist aber bislang noch nicht erforscht.