Ins rechte Licht rücken Gute Fotos helfen beim Gebrauchtwagen-Verkauf im Internet

Berlin (dpa-tmn) - Wer ein gebrauchtes Auto auf Onlinebörsen sucht, achtet zuerst auf die Fotos. Nur wenn sie aussagekräftig sind, zieht das Inserat den User in die technischen Daten.

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Bilder sind ein wichtiges Entscheidungskriterium: „Die Fotos sollten dem potenziellen Käufer einen guten Überblick ermöglichen und aussagekräftig sein“, sagt Christian Maas vom Online-Fahrzeugmarkt mobile.de.

Auch Marit-Andrea Meineke von der Gebrauchtwagenbörse autoscout24.de hält gute Fotos für verkaufsfördernd. „Wer Fotos seines Fahrzeugs online stellt, erhöht die Anzahl der Fahrzeugbesichtigungen um den Faktor fünf. Zusätzlich erhalten bebilderte Anzeigen 67 Prozent mehr Anfragen potenzieller Käufer als Anzeigen ohne Bild“, sagt sie.

Dafür gibt es mehrere Gründe: „Fotos machen ein Angebot transparent und emotionalisieren es. Bilder schaffen Sicherheit bei potenziellen Käufern und erhöhen so die Nachfrage nach dem Fahrzeug“, sagt Meineke. Mehr Interesse steigert oft auch den Verkaufspreis.

Ansgar Klein vom Bundesverband freier Kfz-Händler (BVfK) sagt: „Selbst professionelle Autoaufkäufer, deren Blick aufs Wesentliche geschärft ist, können sich der Wirkung guter Bilder nicht entziehen.“ Aber wie machen Amateure gute Fotos vom eigenen Auto? Sieben Tipps:

1. Vorbereitung: Bevor der Besitzer sein Auto fotografiert, sollte er es gründlich reinigen und im Innenraum aufräumen. „Ein polierter Lack, saubere Felgen und Reifen sowie ein gepflegter Innenraum erhöhen die Verkaufschancen deutlich und ermöglichen mitunter einen höheren Verkaufspreis“, sagt Maas.

Für das Foto gilt: Ein eingeschaltetes Radio kann den Innenraum beleben. Befinden sich Kopfstützen und Rückenlehnen auf einer Höhe, wirkt der Innenraum aufgeräumt.

2. Perspektiven: Als Kamera reichen mittlerweile schon aktuelle Smartphones. „Weitwinkel verzerren das Bild, eine normale Brennweite liefert meist das beste Ergebnis“, sagt der professionelle Automobil- und Segel-Fotograf Andreas Lindlahr aus Hamburg.

Klein rät, die Fotos nicht schräg von oben, sondern weit tiefer, aus der Perspektive eines Kindes zu schießen, formatfüllend mit möglichst wenig Umgebung. Auch Lindlahr empfiehlt einen Standort, der etwas niedriger als Augenhöhe liegt, 45 Grad schräg von vorne und hinten.

Um das Auto vollständig zu zeigen, fotografiert man es am besten von allen Seiten und aus mehreren Perspektiven. Aus Gründen des Datenschutzes rät Maas Verkäufern, das Nummernschild unkenntlich zu machen - etwa durch abdecken mit Pappe oder nachträglich am Computer.

Zum Fotografieren der Schrägansichten empfiehlt Lindlahr die Felgen leicht in Richtung des Fotografen zu drehen - so entsteht ein dynamischer Eindruck. Bei Frontal-, Seiten- und Heckansichtsfotos sollten die Reifen hingegen geradestehen.

3. Macken: Bei stark verschmutzten oder leicht verkratzten Autos rentiere sich laut Maas oftmals eine professionelle Aufbereitung. Werden kleine Kratzer, Beulen oder Dellen vom Profi sanft entfernt, kostet dies je nach Aufwand einige wenige hundert Euro - ein Betrag, der sich durch einen höheren Verkaufspreis wieder reinholen lässt.

4. Authentizität: Lindlahr sieht eine Schwierigkeit darin, das zu verkaufende Auto schön darzustellen und gleichzeitig keine Mängel zu verdecken. „Das Ergebnis sollte sein, dass der potenzielle Käufer gleich begeistert ist und ohne dass der Verkäufer sichtbare Macken verschweigt“, sagt Lindlahr. Authentizität ist bei Bildern wichtig.

5. Licht: Lindlahr empfiehlt, das Auto bei viel Licht zu fotografieren, auf Blitz und Gegenlicht aber besser zu verzichten. Denn oft spiegelt sich das Kunstlicht etwa in der Scheibe oder den Scheinwerfern. Reflexionen auf dem Lack können störend wirken. Idealerweise kommt das Licht von vorne oder von oben, allerdings nicht während der gleißenden Mittagsonne.

6. Hintergrund: Ideal für die Fotosession sind laut Lindlahr neutrale und große Plätze, etwa vor einem Supermarkt, Baumarkt oder Möbelhaus. Der gleichmäßige Hintergrund lenke nicht vom Auto ab.

7. Auswahl: Hinterher ist es wichtig, die richtige Auswahl zu treffen. „Ein schönes Foto, das dem Verkäufer selbst gefällt, ist besser als zehn schlechte“, sagt Lindlahr.