Handy im Carsharing-Auto vergessen - Was nun?
Berlin (dpa/tmn) - Kurz nicht aufgepasst - und schon ist das Handy im Auto liegengeblieben. Das muss kein Drama sein, hat aber mitunter ärgerliche Folgen. Vor allem, wenn es nicht das eigene Auto war.
In der Hektik des Alltags ist es schnell passiert: Man springt aus dem Auto und lässt sein Handy liegen - oder gar die Geldbörse mit Personalausweis und Kreditkarte. Ganz schlecht, wenn es sich nicht um das eigene Fahrzeug handelt, sondern um ein Carsharing-Auto. „Gegenstände, die man im Carsharing-Auto vergisst und die niemand abgibt, werden wie ganz normale Fundsachen behandelt“, sagt Gunnar Nehrke vom Bundesverband Carsharing. „Ein Anspruch auf die Herausgabe der Daten des Nachmieters hat man nicht.“
Aurika von Nauman vom Carsharing-Anbieter DriveNow bestätigt das. „Wir geben die Daten eines Mieters nicht an einen anderen Mieter weiter, das geht schon aus Gründen des Datenschutzes nicht.“ In Einzelfällen könne es zwar vorkommen, dass DriveNow den Nachmieter kontaktiert, sagt Nauman. Ansonsten müsse der Nutzer aber den Weg über eine Anzeige bei der Polizei wegen Fundunterschlagung wählen. Die Polizei kann dann vom Carsharing-Anbieter die Herausgabe der Daten verlangen.
Bevor es so weit kommt, kann es sinnvoll sein, über die Hotline des Carsharing-Anbieters einen Technikereinsatz zu veranlassen. „Dann wird das Auto geblockt, und wir schicken einen Mitarbeiter“, erklärt Naumann. DriveNow berechnet dafür 25 Euro. Kunden, die noch in der Nähe des Fahrzeugs sind, rät Nauman, das Auto selbst zu reservieren. „Dann ist es auch für andere Kunden geblockt.“ Das geht zweimal für 15 Minuten kostenlos, für eine längere Reservierung werden 10 Cent pro Minute fällig.
Wird die Fundsache abgegeben, bewahrt DriveNow sie entweder bei sich auf oder gibt sie an die zuständige Stelle. „Einen Pullover oder einen Schal nehmen wir in Gewahrsam, aber Wertgegenstände geben wir ans Fundbüro weiter.“