Jaguar, Maserati, Honda: Neuheiten aus Genf im Überblick
Genf (dpa/tmn) - Honda zeigt in Genf den mit Spannung erwarteten Civic Type R, Maserati die von Nachwuchstalenten entworfene Coupé-Studie Alfieri. Mit dem Seiottosei plant Ermini ein Comeback - es soll aber nur neun Exemplare geben.
Mehr vom Autosalon hier im Überblick.
Honda bringt Civic Type R für Genf in Form
Honda bläst mit dem Civic Type R zum Angriff auf sportliche Kompaktwagen vom Schlag des VW Golf R oder Seat Leon Cupra: Dazu enthüllten die Japaner auf dem Genfer Autosalon (Publikumstage: 6. bis 16. März) die seriennahe Studie des auf Rennwagen getrimmten Civic-Ablegers. Unter dem aerodynamisch optimierten Karosserieblech des tief geduckten Fünftürers geht ein 2,0 Liter großer Turbo zu Werke. In dem für 2015 angekündigten Serienmodell soll der Direkteinspritzer laut Honda mindestens 206 kW/280 PS leisten. Markantes Merkmal der Studie sind die in den riesigen Heckflügel integrierten LED-Rückleuchten.
Gumpert nimmt neuen Anlauf mit Sportcoupé Explosion
Der in die Insolvenz geratene Sportwagenbauer Gumpert lässt mit einem neuen Modell von sich hören. In Genf präsentiert das thüringische Unternehmen das geradlinig und schlicht gezeichnete Coupé Explosion. Preis und Motorleistung sind gemäßigter als bei bisherigen Fahrzeugen der Marke. Der Zweisitzer mit serienmäßigem Überrollkäfig wird von einem Vierzylindermotor angetrieben, der aus 2,0 Litern Hubraum 309 kW/420 PS schöpft, und kostet ab rund 125 000 Euro. Optional gibt es den Explosion in einer 375 kW/510 PS starken S-Version mit 2,5 Litern Hubraum und fünf Zylindern. Bereits für die schwächere Ausführung verspricht Gumpert beeindruckende Fahrleistungen: In drei Sekunden soll der Allradler aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigen und weiter bis über 300 km/h.
Opel kündigt sportlichen Ableger des Adam an
Bei Opel ist das Sportfieber ausgebrochen: Neben dem Astra OPC Extreme mit Rennwagen-Genen präsentieren die Rüsselsheimer auf dem Auto-Salon den Adam S als seriennahe Studie. Mit dicken Schwellern und Spoilern, Sportbremsen, großen 18-Zoll-Rädern und einem 1,4 Liter großen Vierzylinder-Benziner mit 110 kW/150 PS soll er das neue Topmodell der Kleinwagenbaureihe werden. Einen Termin für die Markteinführung und Preise nannte Opel noch nicht - dafür aber die Höchstgeschwindigkeit: Der Adam S erreicht 220 km/h.
Maserati-Studie Alfieri: Zurück zum Coupé
Maserati liebäugelt wieder mit einem Coupé. Die Italiener haben die Studie Alfieri enthüllt - benannt nach Alfieri Maserati, der zusammen mit seinen Brüdern das Unternehmen vor 100 Jahren gegründet hat. Der Entwurf für das Jubiläums-Auto mit riesigem Kühlerschlund, langer Motorhaube und Rundungen am Heck stammt von Nachwuchstalenten aus der Obhut von Maserati-Designer Marco Tencone. Maserati-Chef Harald Wester stellte bereits eine Serienversion des 2+2-Sitzers in Aussicht. In rund zwei Jahren könne das Coupé zu Preisen ab 100 000 Euro auf den Markt kommen. Damit wäre der nötige Abstand zum Coupé Gran Turismo gewahrt, das aktuell ab 112 280 Euro zu haben ist.
Zur Technik des Coupés mit zwei Notsitzen im Fond machte Wester noch keine Angaben.
Ermini plant Comeback mit schlankem Roadster
Die italienische Automarke Ermini steht nach mehr als 50 Jahren vor einem Comeback. Dabei soll der Seiottosei helfen - eine Sportwagenstudie, ganz im Geiste des Firmengründers Pasquale Ermini: kein protziger Motor, dafür schön leicht. Der rote Roadster mit den wulstigen Kotflügeln bringt - wie sein Name auf Italienisch (sechs-acht-sechs) sagt - nur 686 Kilogramm auf die Waage. Da reicht der verbaute 2,0-Liter-Vierzylinder von Renault laut den Entwicklern aus, um den Wagen in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen und weiter bis auf 270 km/h. Wer den Ermini Seiottosei haben will, muss schnell sein: Es sollen nur neun Exemplare gebaut werden.
Audi liebäugelt mit sportlicher TT-Kleinserie
Audi dreht beim neuen TT an der Leistungsschraube: Der Sportwagen ist noch nicht einmal auf dem Markt, da liebäugelt der Hersteller schon mit einer Power-Variante. In Genf zeigt die VW-Tochter neben dem Serienmodell mit bis zu 228 kW/310 PS auch das aufgerüstete TT Quattro Sport Concept, dessen zwei Liter großer Turbobenziner nun 309 kW/420 PS leistet. Der Motor entwickelt ein maximales Drehmoment von mehr als 450 Newtonmeter (Nm) und beschleunigt den auf 1344 Kilogramm abgespeckten Zweisitzer laut Audi in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Das Höchsttempo wurde offiziell nicht genannt, soll aber bei mehr als 300 km/h liegen, heißt es in Unternehmenskreisen. Zu den Serienchancen sagte ein Sprecher: „Das Auto kommt.“ Wahrscheinlich ist eine Kleinserie der TT-Variante.
Abt bringt Sportkombi RS6 Avant auf 730 PS
Volle Alltagstauglichkeit, aber Fahrleistungen wie bei einem Supersportwagen: Das verspricht der Tuner Abt für seine jüngste Version des Audi RS6 Avant. Der Autoveredler bringt den 4,0 Liter großen V8-Motor des Sportkombis von 412 kW/560 PS auf 537 kW/730 PS. Das maximale Drehmoment steigt um 220 auf 920 Newtonmeter. Damit wird eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h möglich, verspricht Abt. Das Abt RS6-R genannte Tuningmodell, das mit großen Schürzen an Front und Heck, Spoilern und zusätzlichen Lufteinlässen auch optisch wie ein Sportwagen daherkommt, ist auf 25 Exemplare limitiert. Wenn Kunden das mindestens 107 900 Euro teure Basisfahrzeug mitbringen, kommen für den Umbau noch 59 900 Euro dazu.
Chinesischer Hersteller Qoros übt sich in europäischem Design
Qoros zeigt das Kompaktklasse-Modell Qoros 3 zum ersten Mal als Schrägheck im Golf-Stil. Laut einem Sprecher verspricht sich die Automarke aus China von der Karosserievariante gute Marktchancen in Europa. 2015 werde man erste Fahrzeuge auf dem Kontinent anbieten - zu Startpreisen von deutlich unter 20 000 Euro in Verbindung mit viel Ausstattung, hatte das Unternehmen schon mehrfach angekündigt. Der Fünftürer Qoros, neben dem es noch eine kompakte Limousine gibt, ist rund 4,40 Meter lang mit einem Radstand von 2,69 Metern. Er bietet Platz für fünf Insassen und 403 Liter Gepäck. Bei umgeklappter Rückbank wächst der Stauraum auf 1103 Liter. Zunächst stehen zwei Benzinermotoren mit 1,6 Litern Hubraum zur Wahl. Die Vierzylinder leisten 93 kW/126 PS und 115 kW/156 PS, Höchsttempo ist 200 km/h.
Jaguar lässt die Katze aus dem Sack
Die neue Mittelklasse-Limousine von Jaguar wird XE heißen. Das hat das Unternehmen in Genf angekündigt. Zum ersten Mal zu sehen sein wird der Herausforderer von BMW 3er und Mercedes C-Klasse im Herbst auf dem Pariser Salon, bestätigte ein Unternehmenssprecher. Er stellte die Markteinführung für Anfang 2015 in Aussicht. Der XE nutze eine neue Architektur und werde ganz aus Aluminium gefertigt, sagte Projektleiter Kevin Stride. Konkrete Angaben zum Antrieb und zur Positionierung machte Jaguar noch nicht, es werde den XE aber in Varianten geben, die mehr als 300 km/h Spitzentempo erreichen, während andere Versionen auf einen CO2-Ausstoß von weniger als 100 g/km kommen sollen. Die Preise für den XE sollen unterhalb des XF starten, der mindestens 45 900 Euro kostet.