Metrocab plant neues London-Taxi mit Plug-in-Antrieb

Mytchett (dpa/tmn) - Taxi mit Steckdose: In London sollen bald Mietdroschken mit Plug-in-Antrieb unterwegs sein. Erste Fahrzeuge könnten ab Anfang 2015 starten. Der Hersteller Metrocab hält die Autos für konkurrenzfähig - trotz der hohen Anschaffungskosten.

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London-Touristen müssen sich bald auf ein neues Fahrgefühl einstellen. Denn um künftige Umweltregularien zu erfüllen, will die wiederbelebte englische Firma Metrocab ein neues Taxi mit Plug-in-Antrieb auf den Markt bringen. Das Auto soll in diesem Sommer im Praxistest erprobt werden und Anfang 2015 auf den Markt kommen, teilte das Unternehmen in Mytchett mit. Dabei haben die Briten nicht nur ihre Hauptstadt im Sinn, sondern denken auch an den Export: „Wir verhandeln bereits mit deutschen Städten“, bestätigte ein Firmensprecher.

In Fahrt bringen das New Metrocab dem Hersteller zufolge zwei Elektromotoren mit jeweils 50 kW/68 PS, die an der Hinterachse montiert sind und ihren Strom aus einem Lithium-Ionen-Akku im Wagenboden ziehen. Er hat eine Kapazität von 12,2 Kilowattstunden (kWh) und reicht für bis zu 80 Kilometer. Bevor der an der Steckdose binnen fünf Stunden geladene Akku komplett geleert ist, startet vorn unter der Haube ein 1,0-Liter großer Dreizylinder-Benzinmotor und lädt die Batterie über einen Generator wieder auf.

So kommt das elektronisch auf knapp 130 km/h limitierte Taxi auf eine Gesamtreichweite von mehr als 500 Kilometern und einen Normverbrauch von gut zwei Litern, so Hersteller. Das seien etwa 75 Prozent weniger als bei den aktuellen Black Cabs, von denen heute allein in London rund 22 000 Exemplare unterwegs sind.

Einen exakten Preis für das Plug-in-Taxi nennt Metrocab noch nicht. Aber mehr als 50 000 Pfund (umgerechnet 62 946 Euro) solle der Wagen nicht kosten und damit konkurrenzfähig zu den konventionellen Taxen in der Hauptstadt bleiben, sagte ein Unternehmenssprecher: „Spätestens wenn man die rund 10 000 Pfund mit einrechnet, die ein Taxifahrer pro Jahr beim Tanken spart, ist das neue Modell nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch gut fürs Geschäft.“