Mit Schwung ins Frühjahr: Neue Elektrofahrräder
Berlin (dpa/tmn) - Mit Extraschwung startet die Fahrradbranche in die Saison 2011. „Pedelecs sind in diesem Jahr der Trend schlechthin“, sagte Gunnar Fehlau vom branchennahen Pressedienst Fahrrad bei einer Präsentation am Mittwoch (2.2.) in Berlin.
Die Elektrofahrräder, deren Motoren sich beim Treten zuschalten und so die Kraftreserven des Fahrers schonen, verlieren zunehmend ihr exotisches Image: Für alle Einsatzzwecke bieten die Hersteller Neuheiten an - ob für Sport, Reise, Freizeit oder den Weg zur Arbeit.
Mehr als 100 000 Pedelecs wurden laut Fehlau 2010 in Deutschland verkauft - „das macht im Segment der hochwertigen Alltagsräder fast einen Anteil von zehn Prozent aus.“ Die Akkus der aktuellen Modelle liefern im Schnitt Strom für 30 bis 50 Kilometer, so der Experte.
Hier eine Übersicht zu einzelnen Neuheiten:
Auf den ersten Blick gibt sich das Alltagsrad E-Advance der niederländischen Firma Koga gar nicht als Pedelec zu erkennen. Der Nickel-Metallhydrid-Akku ist ins Unterrohr des Rahmens integriert, Strom- und Steuerkabel sind unauffällig verlegt. Der Nabenmotor im Hinterrad erlaubt Geschwindigkeiten bis 25 km/h, ohne dass der Fahrer kräftig in die Kette treten muss. In zwei Rahmenformen ist das E-Bike für 2899 Euro zu haben.
Ebenfalls im Rahmen trägt das Faltrad E-Versa Street von Hercules eine Lithium-Polymer-Batterie. Das 20-Zoll-Modell mit 7-Gang-Kettenschaltung und 250-Watt-Motor lässt sich kompakt zusammenklappen, was vor allem für Berufspendler praktisch sein soll. So können sie das 1499 Euro teure Gefährt problemlos zum Beispiel im Büro vor Langfingern in Sicherheit bringen.
Speziell für Familienausflüge mit Kleinkindern hat der Hersteller Winora das E-Bike F1 für 1999 Euro konzipiert. Am Sitzrohr ist ein Kindersitzadapter vormontiert, am Heck eine Vorrichtung für eine Kinderanhänger-Kupplung.
Als „Packesel“ für den Familieneinkauf eignet sich der Flyer Cargo von Biketec: Das Pedelec mit großen Gepäckträgern über beiden Rädern hält mehr als 120 Kilogramm Zuladung aus - allerdings inklusive Fahrer, versteht sich. Die Preise beginnen bei 3690 Euro.
Damit bei langen Radreisen der Spaß nicht durch lästige Wartungsarbeiten geschmälert wird, bietet der Hersteller Riese und Müller pflegeleichte Modelle an. Dazu zählt der voll gefederte Tourer „Avenue Hybrid OR“ zu Preisen ab 2699 Euro. Die 7-, 8- oder 11-Gang-Nabenschaltung und der komplett gekapselte Kettenstrang benötigen laut Hersteller kaum Zuwendung, das Ölkännchen kann zu Hause bleiben.
Bei vielen Pedelecs steckt der Motor in der Nabe des Vorder- oder Hinterrads. Eine Alternative bietet der Mittelmotor direkt über dem Tretlager: „Das macht vor allem bei Sporträdern Sinn, weil der Schwerpunkt mittig und tief liegt, wodurch sich das Handling verbessert“, erklärte Fehlau. Zu den Neuheiten mit dieser Antriebstechnik zählen das puristische Mountainbike eQ Xduro von Haibike für 2799 Euro und die R-Serie von Biketec mit ihrem leichten Karbon-Rahmen - hier beginnen die Preise bei 3690 Euro. Beide Modelle verzögern mit hydraulischen Scheibenbremsen.
Das komplett überarbeitete Renn-Pedelec Delite Hybrid 500 HS Cup von Riese und Müller darf nur mit einem Versicherungskennzeichen auf die Straße. Der Hinterradnabenmotor des 5399 Euro teuren Modells leistet 500 Watt und unterstützt den Fahrer bei Geschwindigkeiten bis 45 km/h. Damit gilt das Gefährt als Moped: E-Bikes werden versicherungspflichtig, sobald der Hilfsmotor mehr als 250 Watt leistet und Radlern zu einem höheren Tempo als 25 km/h verhilft.