Nicht aufs Smartphone starren: Fehler an Fußgängerampeln
Bonn (dpa/tmn) - Bei Rot stehen, bei Grün gehen: Das Prinzip von Fußgängerampeln ist einfach, und dennoch kommt es dort immer wieder zu Unfällen. Verkehrsteilnehmer machen an geregelten Fußgängerüberwegen oft Fehler, die zu Kollisionen führen.
Fußgänger:Fußgänger sind an Ampeln häufig nicht aufmerksam genug. „Links-rechts-links schauen, das gilt für viele Leute nicht mehr“, sagt Carla Bormann vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR)in Bonn. Stattdessen lenken sie sich mit Smartphones ab oder hören über Kopfhörer Musik. Darunter leidet auch die Kommunikation mit den anderen Verkehrsteilnehmern. Zu wartenden Abbiegern in Autos sollte es aber immer Blickkontakt geben.
Fahrradfahrer:Fahrradfahrer kürzen beim Abbiegen gerne über die Fußgängerampel ab und wechseln unerlaubterweise kurz vor einer Kreuzung auf den Fußweg. „Das ist eine der Hauptunfallursachen an Kreuzungen“, sagt Siegfried Brockmann, Leiter Unfallforschung der Versicherer (UDV) in Berlin. Der Radler entziehe sich kurzzeitig dem Blick des Autofahrers und werde dadurch unberechenbar.
Autofahrer:Autofahrer müssen beim Linksabbiegen oft auf den zweispurigen Gegenverkehr achten. „Der Autofahrer ist einfach überfordert in dieser Situation“, sagt Brockmann. Wenn sie eine Lücke sehen, fahren sie los und haben Passanten an einer grünen Fußgängerampel oft nicht im Blick. Sie sollten in dieser Situation besonders auf Fußgänger achten. Zusammenstöße von Fahrzeugen mit Fußgängern oder Radfahrern an Ampeln würden in 75 Prozent der Fälle von den Autofahrern verursacht.
Um die Verkehrssicherheit an Fußgängerampeln zu erhöhen, haben Verkehrspolitiker von CDU und FDP in der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag) für sogenannte „Countdown-Ampeln“ geworben. So sollen Fußgänger motiviert werden, zum Überqueren der Straße die nächste Grünphase abzuwarten.