Nur auf trockener Straße: Tipps zum Motorradfahren im Winter

Essen (dpa/tmn) - Im Winter bleibt das Motorrad meist in der Garage - das muss aber nicht sein. Solange die Straßen trocken sind, können Fahrer durchaus eine Tour mit ihrer Maschine unternehmen. Vorausgesetzt, sie haben die passende Ausstattung.

Motorrad fahren geht auch im Winter - aber bloß nicht bei Schnee, Eis und Glätte. Selbst bei Plusgraden kann es gefährlich werden, wenn es auf den Straßen feucht ist. Unter welchen Bedingungen Biker in der kalten Jahreszeit aufsatteln können und was sie dann beachten sollten, erklärt Achim Kuschefski, Leiter des Instituts für Zweiradsicherheit (ifz).

Der Experte empfiehlt: „Das Motorrad stehen lassen, spätestens wenn es gefriert oder Schnee liegt.“ Allerdings könne sich schon bei 3 Grad Außentemperatur gefährlicher Bodenfrost bilden, gibt Kuschefski zu bedenken. Wer unsicher ist, ob die Tour nicht doch vielleicht zur Rutschpartie werden könnte, sollte seine Maschine lieber in der Garage lassen.

Zwar gilt die allgemeine Winterreifenpflicht auch für Motorräder. Das sollte Kradfahrer aber nicht zum Fahren bei jedem Wetter verleiten - zumal es für die meisten Maschinen gar keine speziellen Winterreifen gibt, wie Kuschefski erklärt. Theoretisch droht bei Schnee, Glatteis oder Raureif ein Bußgeld, sollte das Motorrad keine wintertauglichen Pneus haben. Bei solchen Straßenverhältnissen sei es aber ohnehin „total leichtsinnig zu fahren“. Dann sei auch so gut wie kein Motorradfahrer unterwegs.

Anders sieht das an frostigen Tagen mit Sonnenschein und trockenen Straßen aus. „Da kann man trotz Minustemperaturen ruhig fahren“, sagt Kuschefski. Es kommt dann vor allem darauf an, sich ausreichend gegen die Kälte zu schützen. Empfehlenswert sind spezielle Thermoanzüge für Motorradfahrer. „Wenn der Körper unterkühlt ist, leidet nicht nur die Konzentration“, warnt der Experte. „Dann ist man gar nicht mehr in der Lage, das Motorrad zu steuern, weil man stocksteif darauf sitzt.“

Um Kälte abzuwehren, rät Kuschefski außerdem zu elektrischen Heizgriffen, die sich auch schon für wenig Geld nachrüsten lassen. Zusammen mit wintertauglichen Handschuhen bleiben so die Finger schön warm. Besonders geeignet sind sogenannte Schweinepfoten, die drei statt fünf Fingerkammern haben.

Um Korrosion am Motorrad zu verhindern, sollte der Besitzer mögliche Streusalzreste gleich nach der Fahrt von der Maschine abspülen, rät Kuschefski. „Das Motorrad auf keinen Fall mit Salz ein paar Wochen stehen lassen.“