Öl und Zündkerzen wechseln: Auto-Wartung in Eigenregie
München (dpa/tmn) - Moderne Autos müssen nicht mehr so oft gewartet werden wie ihre Vorfahren vor 20 Jahren. Allerdings sind sie häufig technisch komplizierter als früher. Welche Arbeiten nach wie vor selbst erledigt werden können und wovon man lieber Abstand nimmt, hat der Tüv Süd zusammengestellt.
Räder wechseln: Den Tausch von Sommer- und Winterreifen können Autofahrer selbst erledigen. Wichtig dabei: der Drehmomentschlüssel. Er sorgt dafür, dass die Muttern und Schrauben mit einer genau einstellbaren Kraft angezogen werden. „Das ist wichtig, ansonsten könnten die Schraubverbindungen Schaden nehmen“, sagt Vincenzo Lucà vom Tüv Süd. Wenn das Lenkrad nach dem Tausch vibriert, sollte man die Räder in der Werkstatt auswuchten lassen.
Lack ausbessern: Kleinere Lackschäden lassen sich mit Tupflack ausbessern. So lässt sich Rost an Steinschlagschäden verhindern.
Öl wechseln: Oft sind die Intervalle so lang, dass sie mit anderen Servicearbeiten in der Werkstatt zusammenfallen. Immer mehr Motoren benötigen außerdem Spezialöle. Wer sich damit auskennt, kann aber in Eigenregie wechseln. Das Altöl muss allerdings umweltgerecht entsorgt werden. Verkaufsstellen sind dazu verpflichtet, beim Kauf die gleiche Menge Altöl zurückzunehmen. „Dafür sollte man zur Sicherheit den Kaufbeleg aufbewahren“, sagt Lucà. Auch an vielen Wertstoffhöfen ist die Rückgabe möglich, aber nicht immer kostenfrei.
Filter wechseln: Wer selbst das Öl wechselt, sollte jedes Mal einen neuen Luftfilter einsetzen. Durch einen verdreckten Filter verbraucht das Auto mehr und stößt mehr Schadstoffe aus. Moderne Autos haben oft Wechselintervalle von 30 000 Kilometern. Je nach Fahrleistung kann der nächste Wechsel so erst nach ein bis zwei Jahren fällig sein.
Für saubere Luft im Innenraum sorgt ein zweiter, der sogenannte Pollenfilter. Ihn sollten Autofahrer häufiger wechseln. Ansonsten könnten sich dort Krankheitskeime bilden. Wie oft, hängt von der Umgebung ab. In Gegenden mit starkem Pollenflug kann es häufiger nötig sein. „Spätestens aber dann, wenn die Gebläseleistung abnimmt, sollte der Filter gewechselt werden“, sagt Lucà .
Zündkerzen wechseln: Sie können für 40 000 Kilometer oder länger funktionieren. Danach lässt die Motorleistung nach, Verbrauch und Emissionen gehen in die Höhe. Wer selbst tauschen will: Gerade bei Leichtmetallmotoren mit Drehmomentschlüssel arbeiten und dabei nie die Zündung einschalten. An modernen Anlagen entstehen lebensgefährliche Spannungen.
Lampen wechseln: Lampen für Blinker und Standlicht lassen sich durchaus selbst wechseln. Das braucht zuweilen etwas Zeit, weshalb sich mit dem Selbsttausch Geld sparen lässt. Wer die Scheinwerferlampen wechselt, sollte die Scheinwerfereinstellung danach von einer Werkstatt überprüfen lassen. Tabu: Arbeiten am Xenon-Licht - hier treten Spannungen von bis zu 50 000 Volt auf.
Motor waschen: Ein sauberer Motor ist weniger störanfällig. Denn Straßenschmutz führt zu Verkrustungen. Bei Feuchtigkeit kann sich dann ein leitfähiger Film auf dem Motor bilden. „Dadurch kann es bei der Elektrik zu schädlichen Nebenströmen kommen“ sagt Lucà. Die Motorwäsche fällt bei Bedarf je nach Fahrleistung an. Aber spätestens dann, wenn sich starker Schmutz angesammelt hat. Doch: „Die Motorwäsche überlässt man lieber dem Profi, mit einem Hochdruckreiniger kann man hier großen Schaden anrichten“, sagt Lucà. Motorwäschen sind nur an dafür freigegebenen Waschplätzen erlaubt.
Schrauber gefragt: Nur für sehr fortgeschrittene Schrauber eignen sich komplizierte Wechsel etwa des Flachriemens für die Steuerung von Nebenaggregaten. Das gilt auch für den Zahnriemen und Arbeiten an der Auspuffanlage.
Finger weg: Bremsen, Lenkung und Radaufhängungen sollte nur geschultes Personal einer Werkstatt reparieren.