So fahren Ältere sicher Auto - 7 wichtige Checks
Bonn (dpa/tmn) - Niemand gibt gerne zu, dass die eigene Fahrfitness nachlässt. Doch gerade im Alter kann sie abnehmen. Deshalb sollten Autofahrer prüfen lassen, wie gut sie im Straßenverkehr noch unterwegs sind.
Auch technische Hilfsmittel tragen zur Sicherheit bei.
Gut jeder zweite Autofahrer (55 Prozent) findet es sinnvoll, ab einem bestimmten Alter die Fahrfitness prüfen zu lassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR). Doch diese Einstellung wandelt sich mit zunehmendem Alter: 78 Prozent der 18- bis 29-Jährigen befürworten einen solchen Check ab 65 Jahren. Doch nur 36 Prozent der Autofahrer über 60 sprechen sich für einen Fahrfitness-Test aus.
Dabei steigt mit zunehmendem Alter das Unfallrisiko: Autofahrer zwischen 65 bis 75 Jahren schneiden zwar in der Unfallstatistik noch besser ab als Fahrer im Alter von 18 bis 34 Jahren. Doch laut Statistischem Bundesamt ist das Unfallrisiko bei den über 75-Jährigen doppelt so hoch wie bei Fahrern zwischen 30 und 60 Jahren. Das Unfallrisiko eines 80-Jährigen ist vergleichbar mit dem eines Fahranfängers.
Zwar gibt es keinen einheitlichen Test zur Kontrolle der Fahrfitness. Der DVR hat jedoch sieben wichtige Tipps, damit auch ältere Autofahrer sicher im Straßenverkehr unterwegs sind:
1. Sehcheck: Autofahrer ab 40 Jahren sollten ihre Sehschärfe bei Dämmerung und Nacht einmal im Jahr vom Augenarzt überprüfen lassen.
2. Aufmerksamkeitscheck: Autofahrer ab 60 lassen am besten regelmäßig ihre Konzentrationsfähigkeit, Wahrnehmung und Reaktionsgeschwindigkeit testen. Das geht zum Beispiel bei einer Begutachtungsstelle für Fahreignung (zum Beispiel TÜV oder DEKRA) oder bei einem Betriebsarzt.
3. Hörcheck: Autofahrer ab 60 sollten alle zwei Jahre von einem Ohrenarzt untersuchen lassen, wie gut sie hohe Töne hören können. Das ist besonders wichtig für das sogenannte Richtungshören - also die Fähigkeit zu bestimmen, woher ein Geräusch kommt.
4. Krankheitscheck: Autofahrer, die unter bestimmten chronischen oder wiederkehrenden Erkrankungen leiden, sollten vom Arzt abklären lassen, ob Krankheit oder Medikamente die Fahreignung einschränken.
5. Nachtfahrten: Wer sich im Dunkeln nicht mehr sicher auf der Straße fühlt, sollte Freunde oder Angehörige fragen, ob sie die nächtlichen Fahrten übernehmen können. Auch ein Umstieg aufs Taxi ist eine Alternative.
6. Fahrerassistenzsysteme: Ein Notbremsassistent warnt den Fahrer optisch, akustisch oder durch einen spürbaren Ruck, falls ein Auffahrunfall droht. Lichtassistenten sorgen dafür, dass das Fernlicht anbleiben kann, ohne den Gegenverkehr zu blenden. Spurwechselassistenten haben den „blinden Fleck“ im Blick und warnen den Fahrer.
7. Angehörige: Wer von Familie und Freunden auf die Fahrfitness angesprochen wird, sollte das ernst nehmen. Denn sich mit der eigenen Fahrtüchtigkeit auseinanderzusetzen, bedeutet nicht automatisch, den Führerschein zu verlieren.