Citroën C3: Schluss mit biederem Auftritt

Der neue C3 soll auch den sportlich orientierten Autofahrer ansprechen.

Düsseldorf. Kaum zu glauben, aber wahr: Citroën hat vom C3 über zwei Millionen Autos in der Zeit zwischen 2002 bis 2009 gebaut. Die Franzosen feiern ihn zwar als "echten Bestseller", aber auf dem deutschen Markt wurde er kaum wahrgenommen. Dennoch gab es Jahre, in denen der C3 kurzzeitig auch hierzulande ein Volumenmodell war.

Der C3 hat viele weibliche Käufer zur Marke gebracht, deren Gunst weiterhin erhalten bleiben soll. Aber - und hier macht Citroën einen deutlichen Schnitt: Der neue C3, der ab 15. Januar 2010 verkauft wird, soll mehr und mehr den sportlich orientierten Autofahrer begeistern. Nicht ohne Grund startet der C3 im neuen Design.

Gut so, nun bringt der neue C3 frischen Wind ins Segment der Kleinwagen. Mit einer Länge von 3,94 Meter (plus acht Zentimeter gegenüber dem Vorgänger) wirken die Linien der Karosserie frisch, modern und harmonisch. Obwohl der neue C3 das kürzeste Auto in seinem Segment ist, verspürt man im Innenraum keinen Platzmangel. Sowohl im Fond wie auch hinter dem Lenkrad, die Insassen fühlen sich wohl. Auch der Kofferraum ist mit einem Volumen von 300 Litern geräumig.

Zum Verkaufsstart wird Citroën den neuen C3 ausschließlich mit Benzinmotoren an den Start bringen. Die beiden betagten, aber bewährten 1,1-Liter und 1,4-Liter Vierzylinder sind kein werbewirksames Aushängeschild zum Thema Leistung und Wirtschaftlichkeit.

Sie werden wahlweise in den Einstiegsausstattungen Advance (ab 12 700 Euro) und Tendance (14 950 Euro) geliefert. Die moderneren VTi- Motoren, die gemeinsam mit BMW entwickelt wurden und auch im Mini ihre Dienste tun, leisten jeweils 95 PS aus 1,4-Liter Hubraum und 120 PS aus 1,6-Liter Hubraum. Dass diese Triebwerke aus der Zusammenarbeit eines sportlich orientierten Herstellers entstanden, soll auch das Image des C3 aufwerten.

Beide Aggregate passen gut zum dynamischen Charakter des kleinen Citroën, dessen manuelles Fünfganggetriebe sich präzise schalten lässt und der dank der guten Fahrwerksabstimmung auch eine flotte Gangart verträgt. Dass Citroe¨n allerdings noch auf die altbackene Viergang-Automatik zurückgreift, zeugt vom langsamen Entwicklungstempo der Franzosen.

Der C3 VTi 95 startet als Tendance bei 15 800 Euro, der C3 VTi 120 bei 16 800 Euro. Und der C3 VTi 120 mit Vierstufen-Automatik für 19 900 Euro bildet derzeit die preisliche Spitze der Palette. Die Markteinführung der Dieselmotoren (HDi 90 FAP und HDi 110 FAP) verzögert sich im neuen C3 bis zum Frühsommer 2010. Dann erst kann auch der HDi 90 FAP mit 99 g/km ausgeliefert werden. Der Spar-C3 soll mit 3,8 Litern auf 100 km auskommen.

Doch auch dann können die Franzosen immer noch keine Start-Stopp-Automatik anbieten und auch ein automatisiertes Schaltgetriebe ist ebenso erst später lieferbar. Und mit dem sparsamen 1,0-Liter Dreizylinder-Benziner - voraussichtlich zwischen 70 PS und 100 PS stark - ist nicht vor 2012 zu rechnen.

Trotz Lücken im technischen Angebot des neuen C3 können die Franzosen mit einer Neuheit in dieser Klasse auftrumpfen. Mit der Zenith- Frontscheibe, die weit ins Dach hineinragt, bietet sich Fahrer und Beifahrer bei einer Höhe von 1 350 Millimeter ein Blickfeld, das um 80 Prozent nach oben erweitert ist.

Die großzügig geformte und mit schmalen Dachholmen verbundene Frontscheibe lässt eine Dreiviertel-Sicht nach vorn zu und sorgt für einen freien Blick. Selbstverständlich ist das Glas im oberen Bereich in einer Breite von 25 Zentimetern getönt.