Mini Cabrio: Die neue Sommerfrische

Berlin (dpa-infocom) - Sie haben zwar angeblich das schlechtere Wetter. Aber wenn in England mal die Sonne scheint, dann wissen die Briten das auch zu genießen. Deshalb kommt das erfolgreichste Cabrio im BMW-Konzern wohl nicht aus München, sondern aus der Mini-Fabrik in Oxford.

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Dort schließen sie jetzt nach zwei Jahren endlich den Generationswechsel ab gehen auch mit dem Open-Air-Modell in die nächste Runde. Das neue Mini Cabrio gibt es jetzt für mindestens 21 900 Euro und ist damit rund 4000 Euro teurer als der geschlossene Dreitürer.

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Alles ist neu und bleibt doch beim alten

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Wie der Rest der Modellfamilie steht auch das Cabrio auf einer neuen Plattform. Das bedeutet ein paar Zentimeter mehr Format und entsprechend größere Freiheiten für Schulter, Knie und Koffer. Es bringt dem Open-Air-Modell neue Motoren mit mehr Leistung und weniger Verbrauch.

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Für das wichtigste Detail bleibt am neuen Auto alles beim alten: Das Verdeck. Wie eh und je kann man es im ersten Teil wie ein Schiebedach öffnen, bevor es sich danach ganz hinter die Rücksitze faltet. Das Fenster zum Himmel ist ein bisschen größer geworden. Der Antrieb ist erstmals voll elektrisch und arbeitet recht leise. Der Knopf für diesen Mechanismus ist schmucklos und hinter dem Innenspiegel ziemlich versteckt. Doch wer ihn 18 Sekunden lang drückt, wird in die Sonne gebeamt.

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Patzer in der Praxis-Wertung

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Die Freude am Frischluft-Mini ist allerdings nicht ungetrübt. Ja, das Einsteigen funktioniert mit offenem Dach viel leichter - vor allem für die Hinterbänkler. Und wer das Verdeck mit der Fernbedienung öffnet, der wirft seine Einkäufe ganz lässig auf die Rückbank. Doch auch wenn der Kofferraum um etwa 25 Prozent gewachsen ist, bleibt das Cabrio ein vergleichsweise unpraktisches Auto.

Denn die Ladeluke ist schmal und der Easyload-Mechanismus, mit dem man sie kurzfristig etwas vergrößern kann, unpraktisch: Die beiden Hebel, die man zum Entriegeln öffnen muss, lassen sich kaum mehr schließen, wenn man die 160 Liter bei offenem und 215 bei geschlossenem Dach voll ausnutzt. Und ganz nebenbei türmt sich das Verdeck hinter den Sitzen so weit auf, dass man im Rückspiegel nicht mehr den Hintermann sieht.

Der Cooper S als Seelentröster

Pragmatiker trösten sich über diese Schwächen einfach mit einem stärkeren Motor hinweg. Denn es muss ja nicht der Mini One mit 75 kW/102 PS und drei Zylindern sein. Es gibt schließlich noch weitere vier Benziner und zwei Diesel. Und selbst wer nicht gleich für 33 500 Euro aufwärts zum Tuning-Modell John Cooper Works mit 170 kW/231 PS vom anderen Ende der Skala greift, macht zum Beispiel mit dem Cooper S einen guten Schnitt.

Auch der ist bei einem Grundpreis von 27 950 Euro kein Schnäppchen, lockt dafür aber mit einem 141 kW/192 PS starken Vierzylinder-Turbo und den entsprechenden Fahrleistungen: Von kurzfristig 300 Nm in 7,1 Sekunden auf Tempo 100 und bei Vollgas bis zu 220 km/h schnell, wird das Cabrio zum Stürmer und straft alle Vorwürfe vom Spielzeugauto Lügen.

Fazit: Ein Platz an der Sonne

Ebenso luftig wie lebenslustig, handlich und mit dem richtigen Motor ungeheuer flott - so macht das Mini Cabrio Lust auf den Sommer. Doch zahlt man für den Platz an der Sonne einen hohen Preis. Denn es gibt offene Autos, die für ähnlich viel Geld deutlich mehr Platz bieten und weniger Einschränkungen machen.

Datenblatt: Mini Cooper S Cabrio

Motor und Antrieb

Vierzylinder-Turbo-

Benzindirekteinspritzer

Maße und Gewichte

Fahrdaten

Kosten

Wichtige Serienausstattung

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke