Wer mit Renault auf "große Fahrt" gehen will, wird in der Regel bestens bedient. Auch wenn der frische Mégane Grandtour in Kenneraugen ein wenig anmutet wie der geschrumpfte Bruder des Laguna, wartet der Mittelklasse-Kombi mit eigener Wertigkeit auf und hat das Zeug zu einem ernstzunehmenden Golf-Konkurrenten. Und das nicht nur wegen des Preises, der als Einstieg schon bei nur 18 950 Euro liegt.

Im Grandtour paaren sich tadellose Verarbeitung und französischer Stil. Die neue Generation nimmt freudvoll Abschied von der auf Kante getrimmten Karosserie des Vorgängers. Die Linien wirken sanfter, glatter, eleganter. Im Innenraum sind wertige Materialien sauber verarbeitet, nur der Schirm des optionalen Navi-Systems thront unschön und klotzig wie eine aufgestellte Pralinenschachtel unter der Frontscheibe.

Bei den Triebwerken spielt Renault die seit Jahren aufgebaute technologische Leistungsfähigkeit gnadenlos aus. Aus den vier verfügbaren Benzinern sticht vor allem das nach dem Downsizing-Prinzip gebaute 1,4-Liter- Triebwerk hervor.

Dank einer Turbo-Atemhilfe bringt es das kleine Kraftwerk auf herzhafte 130 PS (96 kW). Im Regal der vier Selbstzünder fällt die Auswahl nicht weniger schwer. Der getestete 130-PS-Diesel geht nicht nur willig und mit geizigen 6,5 Litern Durchschnittsdurst zu Werke. Er gönnt mit einem CO2-Wert von 135 Gramm, Partikelfilter und Euro 5 dem Fahrer auch die verfügbaren steuerlichen Vorteile. Und er bietet massig Fahrspaß.

In wenig mehr als neun Sekunden wuselt sich der digitale Tachometer durch den Zahlenwald bis zur 100. Tempo 205 wird mit aller verfügbaren Motorkraft dann im sechsten Gang des zielsicher schaltenden Getriebes erreicht. Der Kofferraum schluckt zwischen 524 und 1 595 Litern Gepäck. Die Preisspanne reicht von den erwähnten 18 950 Euro quer durch alle Motorisierungen und Ausstattungsstufen bis 27 750 Euro.