Polizeieinsatz Rheinmetall Survivor R: Bangemachen gilt nicht

Berlin (dpa-infocom) - Deutschlands Polizei bekommt einen neuen Panzerwagen. Die Einsatzkräfte modernisieren jetzt mit großem Engagement ihren veralteten Fuhrpark und interessieren sich dabei vor allem für ein Auto, bei dem der Name Programm ist.

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Survivor (englisch für Überlebender) heißt das „taktische Einsatzfahrzeug“, welches der Rüstungskonzern Rheinmetall gemeinsam mit dem Lkw-Hersteller MAN entwickelt hat.

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Ein Lastenwagen mit Ritterrüstung

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Während solche Fahrzeuge bislang tatsächlich militärischer Natur waren und von Panzern abgeleitet wurden, ist der Survivor im Grunde ein durch und durch friedlicher Lastwagen. Zumindest in seinem tiefsten Inneren. Denn der Leiterrahmen stammt genauso von einem Lkw wie der 6,9 Liter große Diesel-Motor, das Zwölfgang-Getriebe samt Allradantrieb und der schlichte aber funktionale Cockpit.

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Doch kurz danach ist es mit den Gemeinsamkeiten dann auch schon vorbei. Denn wo es sonst nur Pritsche und Plane oder einen dünnen Blechkasten gibt, hat Rheinmetall dem Survivor eine kantige Karosserie aus Panzerstahl geschweißt, den Wagenboden mit eiserner Unterwäsche gegen Mienen und Sprengfallen gewappnet und zehn Zentimeter dickes Spezialglas in die Fenster geklebt.

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Gefühl wie im Geldschrank

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Sobald die 200 Kilo schweren Türen ins Schloss fallen und mit Stahlsplinten dick wie Besenstielen verriegelt sind, fühlt man sich wie im begehbaren Geldschrank. Nur dass es in dem nicht so viel Spezialtechnik gibt. Denn je nach Einsatzprofil und Budget können die Behörden den Survivor fast noch besser ausstatten als James Bond seinen Dienstwagen.

Nach außen hermetisch abgedichtet, kann man die Atemluft filtern, bevor sie in den Innenraum gepumpt wird. Wenn es brenzlig wird, nebeln vom Dach aus Gaskartuschen die ganze Gegend ein und damit man nie den Überblick verliert, gibt es eine elektronische Lagekarte markiert. Der Grundpreis liegt bei rund 500 000 Euro.

Wie ein Geländewagen in XL

So aufwendig die Technik ist, so einfach lässt sich der Survivor fahren. Er ist ein bisschen größer und ein bisschen schwerer, man braucht beim Beschleunigen etwas mehr Geduld, beim Bremsen mehr Weitblick und beim Rangieren viel Umsicht. Aber im Grunde fühlt er sich an wie ein ganz normaler Geländewagen.

Weil der Motor stolze 242 kW/330 PS leistet und mit bis zu 1250 Nm zu Werke geht, verlieren die 13 Tonnen schnell ihren Schrecken und das Spitzentempo von 100 km/h ist überraschend flott erreicht. Die leichtgängige Servolenkung und der kompakte Wendekreis lassen den 6,50-Meter-Koloss halbwegs handlich erscheinen, und um die zwölf Gänge kümmert sich ja eine Automatik.

Nicht zu stoppen

Es gibt allerdings einen entscheidenden Unterschied: Wo selbst eine Mercedes G-Klasse irgendwann an ihre Grenzen stößt, fährt der Survivor einfach weiter. Nicht umsonst hat er mehr Bodenfreiheit als ein Ackerschlepper, kann durch 1,20 Meter tiefe Flüsse waten und sogar während der Fahrt seinen Reifendruck dem Untergrund anpassen. Vielleich ist es also ganz gut, dass die Mannschaft im Fond festgeschnallt wie beim Höllenritt auf der Achterbahn in minensicher aufgehängten Sesseln kauert und der Fahrer mit Hosenträger-Gurten ins Cockpit geschnürt wird.

Fazit: Der perfekte Überlebenskünstler

Viel sicherer als mit diesem Fahrzeug kann man sich in zumindest halbwegs friedlichen Zeiten auf der Straße kaum bewegen. Denn die harte Schale des Survivor R und sein smarter Kern machen ihn tatsächlich zu einem echten Überlebenskünstler.

Datenblatt: Rheinmetall/MAN Suvivor R

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