Weniger ist mehr Smart Fortwo ED: Da wird die Innenstadt zum Rummelplatz

Berlin (dpa-infocom) - Die junge Mercedes-Schwester Smart will eine Neuauflage des ED als Fortwo, Forfour und Cabrio im April auf den Markt bringen. Kein anderes Auto eignet sich so gut für den Stadtverkehr und nirgends sind Elektrofahrzeuge so sinnvoll wie in den Metropolen, schwärmen die Schwaben.

Foto: dpa

Ruhe im Karton

Foto: dpa

Für Preise ab 21 940 Euro ersetzen sie dann die knatternden Dreizylinder-Benziner im Heck durch einen 60 kW/81 PS starken E-Motor und montieren anstelle des Tanks einen Lithium-Ionen-Akku, dessen 96 Zellen eine Kapazität von 17,6 kWh haben. Das reicht auf dem Prüfstand für mindestens 160 und in der Praxis für etwa 120 Kilometer.

Foto: dpa

Wütende Wespe im Stadtverkehr

Foto: dpa

Denn im dichten Gewusel der Rushhour ist der Smart mit seinem ultrakurzen Format und seinem winzigen Wendekreis einfach praktisch. Und mit dem E-Motor kommt neben der Stille des Stromers auch noch eine ungeahnte Spritzigkeit hinzu. Weil die 160 Nm des Triebwerks vom ersten Augenblick an greifen und kein lästiges Getriebe den Kraftfluss unterbricht, surrt der Akkuflitzer an der Ampel so schnell davon wie eine wütende Wespe.

Foto: dpa

Gerade einmal 4,9 Sekunden braucht der Smart von 0 auf 60 km/h und lässt so manch potenten Kompaktwagen hinter sich. Und weil der zentnerschwere Akku den Wagen noch fester auf die Straße drückt, fühlt er sich in schnellen, engen Kurven sehr stabil an. Mit anderen Autos mag der Stadtverkehr eine Strafe sein, aber für Smart-Fahrer wird die City zum Rummelplatz. Mit dem Elektroantrieb fühlt sich der Wagen an wie ein Autoscooter.

Foto: dpa

Jenseits der Stadt hört der Spaß auf

Bei der versprochenen Reichweite wirkt das E-Modell dagegen veraltet, Konkurrenten wie der kommende Opel Ampera-E oder der Renault Zoe fahren ihm davon. Während sie auf einen realistischen Aktionsradius von mehr als 300 Kilometern kommen, sollte man sich die Landpartie mit dem Smart besser zweimal überlegen. Das liegt aber nicht allein an der beschränkten Akku-Kapazität, sondern auch an der mäßigen Fahrdynamik.

Jenseits des Ortschilds ist es mit der Spurtstärke nämlich nicht mehr sonderlich weit her. Es dauert mindestens 11,5 Sekunden bis die Tachonadel auf Tempo 100 klettert. Und auch wenn die Spitzengeschwindigkeit beim Generationswechsel etwas angehoben wurde, muss der Smart ED die Konkurrenz bei 130 km/h mit Rücksicht auf die Restreichweite ziehen lassen.

Schneller laden - immer auf Draht

Der Stopp an einer normalen Steckdose dauert zwar noch immer bis zu acht Stunden. Aber wer für einen knapp vierstelligen Aufpreis die Schnellladung mit 22 kW bestellt, dem reichen eine Kaffeepause für 30 Kilometer und 45 Minuten für die ersten 80 Prozent der Akku-Ladung.

Um das Laden zu organisieren und den Wagen etwa schon an der Steckdose zu klimatisieren, kann man ihn von einer App aus Steuern. Und wo es schon mal einen Online-Zugang gibt, sind auch der Nutzung im privaten Carsharing oder als mobile Packstation mit freiem Kofferraumzugang für den Paketboten buchstäblich Tür und Tor geöffnet.

Fazit: Der perfekte Stromer für Städter

Zu klein und zu wenig Reichweite - als Alltagsauto für Landeier taugt der Smart ED nicht. Doch mit seinem winzigen Wendekreis und seinem spritzigen Antrieb ist der kleine Stromer für Städter erste Wahl.

Datenblatt: Smart Fortwo ED

Motor und Antrieb

Fremderregter Drehstrom-

Synchronmotor

Maße und Gewichte

Fahrdaten

Kosten

Wichtige Serienausstattung

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke