Was bedeutet eigentlich Viskosität von Motoröl?
Essen (dpa/tmn) - Motoröl schmiert die beweglichen Teile des Motors und verhindert die Reibung. Es hat zudem einen reinigenden Effekt, indem es Abrieb und Verbrennungsrückstände aufnimmt. Darauf weist der Tüv Nord hin.
Das Öl sollte seine Wirkung gleichermaßen bei Hitze und Kälte entfalten, doch je nach Temperatur verändert sich die Fließeigenschaft, also die Viskosität. Sie ist bei Kälte niedriger, dann ist das Öl zäher. Bei Wärme ist das Öl dünnflüssiger und fließt schneller.
Grundsätzlich sollte es bei einem kalten Motor dünnflüssig genug sein, um sich optimal zu verteilen. Zugleich darf es bei einem heißen Motor aber auch nicht zu dünnflüssig sein. Denn dann reißt der Schmierfilm, und das Öl verliert seine schützende Wirkung. Das Maß für die Viskosität und damit für die innere Reibung wird in einer Zahlen-Buchstaben-Kombination nach den Vorgaben des SAE-Komitees (Society of Automotive Engineers) eingeteilt.
Ist das Öl zum Beispiel mit der Viskosität 15W-40 gekennzeichnet, so steht das W für Winter und das Verhalten des Öls bei niedrigen Temperaturen. Die 40 ist die Kennzahl für das Fließverhalten bei einer Temperatur von 100 Grad. Je niedriger die erste Zahl, desto niedriger ist auch die unterste Temperaturgrenze, bei der das Öl noch über ausreichende Fließeigenschaften verfügt. Gängiges Ganzjahres- oder Mehrbereichsöl mit der Viskosität 15W-40 ist im Winter bis zu minus 10 Grad einsetzbar, Öl mit der Viskosität 10W-40 bis zu minus 20 Grad, und Öl mit einer Viskosität von 5W-40 hat Kaltstarteigenschaften bis zu minus 30 Grad. Vollsynthetisches Öl mit der Viskosität 0W-40 lässt den Motor sogar bei bis zu minus 40 Grad laufen.