Webseite zeigt Gratis-Toiletten an Autobahnen
Berlin (dpa/tmn) - Drückt auf der Autobahn die Blase, liegt oft nur eine Abfahrt entfernt das Paradies. Einziger Wermutstropfen: An vielen Raststätten werden selbst für kurze Pinkelpausen 70 Cent fällig.
Eine Website hilft bei der Suche nach kostenlosen Alternativen.
Auf www.gratispinkeln.de können Nutzer per internetfähigem Handy die stillen Örtchen zügig ausfindig machen. Auf der Homepage stehen auch Zusatzprogramme für Navigationsgeräte zum Download, mit denen das Gerät Gratis-Toiletten an Autobahnen anzeigt. Vier von fünf Deutschen halten die Toilettengebühren für zu hoch, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa ergeben hat.
Kleine und große „Geschäfte“ an Parkplätzen ohne WC im Gebüsch zu erledigen, um sich vor Klo-Kosten zu drücken, ist keine gute Idee: Wer dabei erwischt wird, muss mit einer saftigen Strafe rechnen. Das Gesetz über Ordnungswidrigkeiten sieht bis zu 1000 Euro Bußgeld vor. Parkt ein Autofahrer seinen Wagen auf dem Standstreifen einer Autobahn und erleichtert sich hinter der Leitplanke, kommen noch 40 Euro und zwei Punkte in Flensburg dazu. „Denn auf dem Pannenstreifen ist das Halten und Parken hierzulande verboten“, erläutert Joseph Harrer vom Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD). „Es sei denn, es liegt ein Notfall vor.“
Die Notdurft gilt allerdings nicht als Notfall, betont Harrer. Auch dann nicht, wenn man mit randvoller Blase im Stau stecke und die nächste Toilette unmöglich rechtzeitig erreichen kann. Wer sich in diesem Fall trotzdem für einen kurzen Stopp auf dem Pannenstreifen entscheidet, sollte unbedingt den Warnblinker einschalten - und muss darauf hoffen, dass die Polizei ein Auge zudrückt.