Wohnmobil in XXL und futuristischer Caravan
Düsseldorf (dpa) - Die Welt des mobilen Urlaubs ist groß. Reisemobile in Lastwagengröße sind mit Marmorkacheln ausgestattet und kosten ein Vermögen. Der windschnittige Wohnwagen der Zukunft könnte Weinkühler und Sonnendeck haben.
Ein Reisemobil mit Marmorfliesen, Heimkino und Sauna: Auch auf der Reise zum Ende der Welt kann sich der Camping-Urlauber mit Komfort und purem Luxus umgeben. Lastwagengroße Luxusliner machen es möglich mit weichen Sesseln und sogar einer Garage für den Porsche im Heck. Auf der Düsseldorfer Freizeitmesse Caravan Salon (Publikumstage: 31.8 bis 8.9.) stehen etwa 1800 Reisemobile und Wohnwagen aller Klassen in den Messehallen.
Nach oben, im Luxussegment, gibt es kein Limit. Auch für den Wohnwagen-Urlauber sind Neuheiten dabei: Ein Zelt etwa, das sich mit Hilfe von Überdruck selbst aufbaut und dann per Reißverschluss an den Wohnwagen angedockt wird.
Purer Luxus auf Rädern: Für das zwölf Meter lange Appartement des Anbieters Variomobil braucht man einen Lkw-Führerschein. Im Wohnbereich stehen einladende mokkafarbene Ledersofas, das Bad ist so versteckt, dass es auf Anhieb nicht zu sehen ist. Ab 827 000 Euro ist die Modellreihe zu haben.
Geschäftsführer Frank Mix meint, es gebe viele Leute, die von Haus aus „über den Background verfügen“, und die beruflich so viel unterwegs sind, dass sie den Urlaub im Refugium verbringen wollen - auf einem Boot oder eben im Edel-Reisemobil. 15 bis 20 Fahrzeuge baut der Hersteller aus Bohmte bei Osnabrück im Jahr. Keines ist von der Stange. „Es ist sein Zuhause“, sagt Mix über die Beziehung zwischen Luxus-Gefährt und den betuchten Kunden.
Es geht aber auch einige Nummern kleiner. Generell liegen Reisemobile im Trend; gefragt sind voll ausgebaute Kastenwagen und Vans, die kompakt sind und auf kleinem Raum viel bieten.
Nur etwa ein Viertel der ausgestellten Modelle auf der Messe sind nach Schätzung von Kennern klassische Wohnwagen. Das Caravaning wird oft mit spießigen Gardinchen an den Fenstern und Gelsenkirchener Barock in Verbindung gebracht. Dass es auch hipp zugehen kann im Anhänger, will die Firma Knaus Tabbert mit dem „Caravisio“ beweisen.
Dieser Wohnwagen hat das Design einer Jacht: Die Heckklappe lässt sich als Sonnendach ausfahren. Eine Glasschiebetür öffnet den Raum, und Fernsehen kann man drinnen und draußen. Ein Weinkühler ist eingebaut. „Das ist Livestylig“, sagt Mario Volklandt, zuständig für das Produkt- und Markenmanagement von Knaus Tabbert. Über 20 Firmen haben sich beteiligt und Ideen für den „Wohnwagen von morgen“ entwickelt. Das windschnittige Stück ist ein Einzelexemplar, nicht verkäuflich und hat deshalb auch keinen Preis.
570 Aussteller sind mit 120 Caravan- und Reisemobilmarken vertreten. Die Messe hat auch einen großen Zubehörbereich. Seien es Wischerblätter zum Fensterputzen, Rucksäcke, Heizöfen, Toiletten oder Zelte zum Wohnwagen. Auch Reiseziele, Campingplätze oder Stellplätze werben für sich. Etwa 160 000 Besucher werden an den zehn Messetagen erwartet.