Zu viel Motoröl nachgefüllt: Schmierstoff abpumpen
München (dpa/tmn) - Motoröl sollte nie „Pi mal Daumen“ nachgefüllt werden. Denn zu viel davon kann einen Motorschaden verursachen. Ragt der Ölstand über der Maximum-Markierung, sollte der Wagen stehenbleiben und der Schmierstoff abgelassen werden.
Wer beim Auto versehentlich zu viel Motoröl nachgefüllt hat, sollte damit nicht mehr weiterfahren. „Ragt der Ölstand deutlich über die Maximum-Markierung auf dem Messstab, drohen erhebliche Schäden“, warnt Vincenzo Lucà vom TÜV Süd. Die größte Gefahr: „Das Öl kann aufschäumen, die Schmierwirkung ist dann nicht mehr gewährleistet - und das führt im schlimmsten Fall zu einem kapitalen Motorschaden durch einen Kolbenfresser.“ Ist der maximale Füllstand nur knapp überschritten, sei der Weg zur nächsten Werkstatt mit dem Wagen meist noch machbar. Dort wird das überschüssige Öl abgepumpt. „Im Zweifel rufen Betroffene aber lieber den Pannendienst und lassen sich vor Ort helfen“, rät der TÜV-Sprecher.
„Zu viel Öl im Motor ist fast schädlicher, als wenn der Ölstand etwas zu niedrig ist“, sagt Lucà. Autofahrer sollten den Schmierstoff deshalb nie nach Gutdünken aus dem Handgelenk nachfüllen. „Auf dem Messstab im Motorraum findet sich eine Minimum- und eine Maximum-Markierung: Dort schaut man erst einmal nach, wie der Stand ist“, empfiehlt er. Im Fahrzeughandbuch gibt es normalerweise eine Angabe, welcher Ölmenge der Abstand zwischen beiden Markierungen entspricht. „Oft ist das genau ein Liter.“ Nach diesen Anhaltspunkten wird das Öl aufgefüllt. Ansonsten gilt: „In 100-Milliliter-Schritten - und zwischendurch immer wieder mit dem Peilstab nachmessen, bis der Füllstand passt“, so der Experte.
Vor der Ölstandkontrolle sollte der Motor warmlaufen. „Dann schaltet man ihn ab und lässt den Wagen zehn Minuten stehen, bevor man den Ölstand misst“, erklärt Lucà. In dieser Zeit kann das Öl, das im Triebwerk zirkuliert, in die Ölwanne zurücklaufen, so dass das Messergebnis nicht verfälscht wird.