Bahn-Unfall mit 22 Verletzten: Rheinbahn sucht die Ursache
Die Linie 705 war am Dienstagabend in Lierenfeld entgleist.
Nach dem schweren Unfall in Lierenfeld mit 22 Verletzten am Dienstagabend sucht die Rheinbahn intensiv nach der Ursache. Experten untersuchen den Speicher der Weiche und auch den Fahrtenschreiber der Straßenbahn. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.
Die Straßenbahn der Linie 705 entgleiste gegen 19.40 Uhr an der Karl-Geusen-Straße in der Nähe des Rheinbahndepots in einer Kurve. Der vordere Teil der Bahn durchbrach ein Eisengeländer, der hintere rutschte über die Straßen-Kreuzung. Bei dem Unfall wurde auch ein Teil der Oberleitung abgerissen..
Insgesamt befanden sich rund 50 Fahrgäste in der Bahn. 22 Personen wurden verletzt, darunter auch der Fahrer. 20 Personen kamen mit leichten Verletzungen davon, zwei Personen wurden mittelschwer verletzt. Bis auf eine Person wurden alle Verletzten in Krankenhäuser gebracht, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr unserer Zeitung.
„Offenbar führte ein Fehler an einer Weiche zum Unfall“, so Rheinbahnsprecher Georg Schumacher. Die Straßenbahn hätte geradeaus fahren sollen und fuhr mit der entsprechenden Geschwindigkeit. Stattdessen bog die Bahn ins Rheinbahndepot ab und entgleiste in der Kurve, erklärte Schumacher den Hergang des Unfalls. Augenscheinlich sei an der Weiche nichts erkennbar gewesen, was zu dem Unfall geführt habe. Ob das Signal die geänderte Fahrtrichtung angezeigt hat oder nicht, steht ebenfalls noch nicht fest.
Betriebshof konnte nur über
ein Gleis angefahren werden
Die Karl-Geusen-Straße wurde nach dem Unfall in beide Richtungen gesperrt. Gegen 22 Uhr konnte die Fahrbahn Richtung Eller dann wieder freigegeben werden, Richtung Innenstadt blieb die Straße weiterhin gesperrt. Bis in die Nacht waren Feuerwehr und die Rheinbahn im Einsatz, um die Straßenbahn wieder ins Gleis zu heben. Erhebliche Behinderungen gab es auch am Mittwochmorgen noch, weil der Lierenfelder Betriebshof nur über ein Gleis angefahren werden konnte. Das wirkte sich auf Linien im gesamten Stadtgebiet aus. Red.