Bahnhofshalle wird zur Konzertbühne

Das Wuppertaler Bundesbahn-Orchester spielte am Sonntag an vier NRW-Bahnhöfen.

Das Bundesbahn-Orchester spielte im Hauptbahnhof.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Na, wenn da mal kein Reisender seinen Zug oder Bus verpasst hat. Interessiert blieben viele in der Bahnhofshalle stehen, denn dort erklang am Sonntag, nicht nur für die Mütter, ein musikalisches Ständchen. Dabei wurde aber nicht in die Tasten des beliebten Klaviers gehauen. Das Bundesbahn-Orchester Wuppertal spielte auf und beendete in seiner Heimatstadt seine eintägige Tournee durch vier Städte in NRW.

Zum Muttertag hatte sich die Gesellschaft „Mein Einkaufsbahnhof“ diese besondere Aktion ausgedacht und das Bundesbahn-Orchester mit einem speziellen Programm zur Umsetzung gewonnen.

Eine Aktion der Gesellschaft „Mein Einkaufsbahnhof“

Nach Duisburg, Essen und Münster waren am späten Nachmittag neben Filmmusik und bekannten Klassikern Stücke aus der symphonischen Blasmusik zu hören. Aus einem Fundus unterschiedlicher Melodien unterhielt das Orchester in den vier Bahnhöfen jeweils etwa eine halbe Stunde. Unterstützt durch ein Schlagzeug ging es in die galaktischen Weiten von „Star Wars“, wurde den Spuren von „James Bond“gefolgt, zu „YMCA“ geklatscht oder sich zu karibischen Klängen im Takt gewippt.

Beginn war um 10 Uhr im Bahnhof Duisburg. Mit einem Bus ging es dann quer durch NRW. Der musikalische Leiter Alexander Sojka freute sich, dass er die Gelegenheit bekam, so für das Blasorchester zu werben. „Unser Repertoire und die musikalische Bandbreite sind sehr groß“ erklärte er. Seit rund vier Jahren leitet er das Orchester. Besonders am Herzen liegt ihm, die Jugend für die Blasmusik zu öffnen und diese einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Er möchte mit seinem Orchester eine Anlaufstelle für interessierte Musiker der Blasmusik sein.

Mit dieser Aktion ist das gelungen, im Bahnhof wurde getanzt und geklatscht. Peter Reuffurth spielt im Orchester Tenorsaxophon und ist sehr zufrieden mit dem Tag. „Es hat großen Spaß gemacht. Das Publikum war in jeder Stadt anders, aber immer voll dabei“, freute er sich. Ihm gefällt im Orchester die große klangliche Bandbreite der verschiedenen Instrumente, von Oboe über Klarinette und Horn bis zu Tuba oder Posaune. „Die kann unser Leiter immer wieder zu einem harmonischen Klangkörper zusammenführen.“

Seit 1957 besteht das Orchester und probte bis 2016 in einem Raum direkt im Bahnhofsgebäude. Danach fand man im evangelischen Gemeindezentrum in Sonnborn neue Proberäume.

Im Alter von 18 bis 78 Jahren wird dort musiziert, werden Programme für die Konzerte erarbeitet. Geübt wird jeden Dienstag von 19 bis 21 Uhr. Das Jugendorchester probt von 18 bis 18.45 Uhr unter der Leitung von Maximilian Becker.