Unterbarmen. Kirchplatz von Herz Jesu wird nach Pastor Rödder benannt
Unterbarmen. · Die Einweihung wird am 25. Mai mit einem kleinen Fest in Unterbarmen gefeiert.
Am 25. Mai feiert die katholische Kirchengemeinde Herz Jesu in Unterbarmen die Umbenennung des neu gestalteten Kirchplatzes an der Hünefeldstraße in Pastor Karl Rödder Platz. Pastor Karl Rödder war mehr als 40 Jahre Pfarrer von Herz Jesu, das unter seinem Nachfolger Pfarrer Karl-Theodor Löckenhoff Teil der Pfarrgemeinde St. Antonius in Barmen wurde.
Im aktuellen Pfarrbrief der Gemeinde St. Antonius erinnert Werner Zimmermann an den charismatischen Geistlichen Karl Rödder, der viele Jahre nicht nur als Seelsorger in Unterbarmen tätig war, sondern auch in dem Pfarrhaus an der Hünfeldstraße lange wohnte.
Kriegserlebnisse prägten
den Pfarrer von Herz Jesu
Geboren wurde Karl Rödder am 1. März 1915 in Siegburg, gestorben ist er am 6. Februar 2002. Er wurde auf dem Friedhof in Hennef-Uckerath beigesetzt. An der Trauerfeier nahmen Mitglieder seiner früheren Pfarrgemeinde teil, die ihn als einen aufrichtigen, bescheidenen und zuweilen kantigen Priester kennen und schätzen gelernt hatten.
Geprägt hatte ihn seine besondere Lebensgeschichte. Er wurde am 2. Februar 1941 in Köln zum Priester geweiht und wurde wenige Tage später Soldat. Als Sanitäter nahm er am Russlandfeldzug teil und geriet 1945 in russische Kriegsgefangenschaft. Erst 1949 wurde er entlassen.
Seine kirchliche Laufbahn begann Karl Rödder als Kaplan in Ratingen, bevor er am 27. April 1958 zum Kaplan in Herz Jesu Unterbarmen und 1961 zum Rektor und Pfarrverwalter ernannt wurde. Karl Rödder fühlte sich offensichtlich in der durch die Arbeiterschaft geprägten Gemeinde bald heimisch. 1964 wurde er Pfarrer von Herz Jesu und widmete sich über Jahre der Renovierung der Kirche und der Umgestaltung des Innenraums. Offiziell ging er 1995 in den Ruhestand, aber bis zu seinem Tod blieb er für die Gemeinde tätig. Die älteren Gemeindemitglieder werden sich daran erinnern, dass er trotz nachlassender Kräfte mit eisernem Willen im hohen Alter noch die Gottesdienste hielt. Außerdem war Karl Rödder als Dechant des Dekanats 18 Jahre und als Vorsitzender des Caritasverbandes zehn Jahre tätig. Den Einzug der Jugendschutzstelle der Caritas am Kirchplatz erlebte er nicht mehr mit, aber diese Anlaufstelle für in Not geratene Kinder und Jugendliche, die für kurze Zeit eine betreute Unterkunft brauchen, hätte er sicher gutgeheißen.
Die aktuelle Neugestaltung des Kirchplatzes folgte einer aufwändigen Turmsanierung und der Modernisierung des Innenraums. So wurde zum Beispiel die Heizung komplett erneuert. Zur Finanzierung tragen die Gemeindemitglieder seit Jahren über eine Türkollekte bei. Der Vorschlag, den Platz nach Karl Rödder zu benennen, kam aus der Gemeinde. Dem stimmten der Kirchenvorstand der Gemeinde St. Antonius und der Pfarrgemeinderat zu.
Wie auf einer Postkarte aus den 1930er Jahren zu erkennen ist, hat sich das Aussehen des Kirchplatzes an der Hünefeldstraße nun wieder fast dem Originalzustand angenähert. Vier Bäume mussten gefällt werden, weil die Wurzeln die Steine auf dem Platz angehoben hatten und weitere Schäden zu befürchten waren.
Zuvor waren die Freiflächen an der Kirche zur Wupper hin durch ein Projekt des Caritasverbandes umgebaut worden. Aus dem Kindergarten wurde der Kunst- und Kulturraum „Kukuna“ (Kunst Kultur Natur).