Tour startet am 1. Januar in Neuss Neusser radelt um den Globus
Neuss. · Für seinen Traum kündigte David Münch sogar seinen Job.
Silvester wird es bei David Münch äußerst gesittet zugehen. Nicht etwa, weil er am 1. Januar früh aufstehen muss, um zu arbeiten – für den 33-Jährigen beginnt am ersten Tag des neuen Jahres das bislang größte Abenteuer seines Lebens: Der Neusser hat sich vorgenommen, einmal die Welt zu umrunden. Nicht mit Flugzeug, Auto oder Zug, sondern mit dem Fahrrad!
Mindestens zweieinhalb Jahre soll die Reise dauern. Übernachten wird Münch entweder in Hotels, Hostels oder im Freien. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren“, sagt der 33-Jährige, der sich ein extra großes Zelt gekauft hat. „Den Luxus gönne ich mir“, sagt er lachend. Doch ein Teil seines Equipments muss noch getestet werden, bevor es zum Einsatz kommt. Der Benzinkocher zum Beispiel oder die Hängematte. Zudem nimmt Münch zwei Schlafsäcke mit auf seine große Reise: einen für „normale“ Witterungsverhältnisse und einen für Temperaturen bis zu 15 Grad unter Null.
Den wird er auch brauchen, denn auf seiner Reise wird er alles am Leib spüren, was der Wetterfrosch zu bieten hat: Zunächst macht er sich auf den Weg nach Krakau, ehe es Richtung Istanbul geht, dann in den nahen Osten bis nach Kirgistan, Indien, China, Südkorea, Japan, Vietnam, Kambodscha, Thailand, Singapur, Bali, Australien Neuseeland und dann nach Südamerika. Das Fahrrad, das er sich vor rund zwei Monaten zulegte und das speziell für lange Reisen angefertigt wurde, soll die ganze Tour mitmachen. Lediglich die Reifen wird er wohl des Öfteren wechseln müssen.
Der Traum von der Fahrrad-Weltreise reifte vor vier Jahren
Auch privat sorgt die Reise für einen großen Einschnitt. Schließlich kündigte David Münch extra seinen Job in einem Software-Integrations-Team. Der Traum von der Fahrrad-Weltreise reifte vor ungefähr vier Jahren. Damals fiel ein geplanter Urlaub ins Wasser. Kurzerhand entschloss sich David Münch, mit seinem Mountainbike ans französische Mittelmeer zu fahren. „Ich habe unterwegs so tolle Sachen erlebt“, sagt der Neusser und erinnert sich zum Beispiel an die herzlich-spontane Einladung zu einem Dorffest in französischen Weinbergen. „Ich habe sehr viel Menschlichkeit erlebt“, sagt er. Auch nach Island verschlug es den mutigen Computer-Experten bereits: „Ich wollte prüfen, ob ich es körperlich schaffe.“ Er schaffte es!
Unterwegs möchte er die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten. Da darf das passende Video-Equipment natürlich nicht fehlen. Sogar eine Drohne wird der 33-Jährige mit dabei haben. Die Clips wird er unterwegs in regelmäßigen Abständen bei YouTube hochladen und auch fleißig den Foto-Onlinedienst Instagram „füttern“.
Mit seinen Videos will David Münch anderen mutigen Menschen helfen, die auch solche Reisen machen wollen. Angst? Die hat Münch nach eigenen Angaben nicht. Auch wenn er sich darüber im Klaren ist, dass nicht alle Routen so sicher sind, wie jene ans französische Mittelmeer.