Erkrath Politik gibt grünes Licht für Wohnprojekt

Erkrath. · Die  BmU kritisiert im Bebauungsplan für den Wimmersberg das Fehlen der Verbindungsstraße von der Kreuzstraße bis hin zur Schlüterstraße.

Bürgerbeteiligung: Mögliche Formen der neuen Siedlung mit Eigentums-, Miet- und Sozialwohnungen wurden Interessierten in der Stadthalle vorgestellt.

Foto: Catella

Der Planungsausschuss (PlUV) hat jetzt den Aufstellungsbeschluss für die Flächennutzungsplanänderung und den Bebauungsplan für das geplante Wohngebiet am Wimmersberg gefasst. Der Investor Catella, der die in privatem Besitz befindlichen Grundstücke größtenteils aufgekauft hat und ein modernes, vielfältiges Wohnquartier entwickeln will, hatte um die Einleitung des Bauleitplanverfahrens gebeten. Auch wenn dieses Projekt bei weitem nicht so umstritten ist wie die Neanderhöhe, gab es im Ausschuss noch Diskussionsbedarf.

Das Bauleitplanverfahren wird von dem von Catella bestellten Planungsbüro ISR begleitet. Catella will weitere Fachbüros mit der Erstellung der Gutachten beauftragen. Die Stadt wird mit Catella einen städtebaulichen Vertrag abschließen, um die Gesamtentwicklung des Areals abzusichern. Catella betonte allerdings selbst, dass ohnehin eine Durchmischung von Eigentums-, Miet- und Sozialwohnungen für alle Einkommensklassen sowie die Ausstattung mit Seniorenhilfe-Einrichtungen und Kitas geplant sei.

In der Zwischenzeit hatte Catella erste Vorentwürfe von mehreren Architekturbüros eingeholt, die verschiedene Aufteilungen für das neue Wohngebiet zeigen. Diese Entwürfe sind den Bürgern bei einer Bürgerversammlung sowie der Politik vorgestellt worden.

Die Grünen nutzten die Beratung über den Aufstellungsbeschluss, um abermals Seitenhiebe gegen die Bebauung der Neanderhöhe zu setzen. „Wir finden die Umwandlung des Wimmersbergs in ein Wohngebiet aus vielen Gründen richtig“, räumte Peter Knitsch ein. „Wir sind allerdings verwundert, dass die Verwaltung diesen Vorschlag macht und CDU und FDP zustimmen“. Dahinter steckte die Kritik, dass auf der Neanderhöhe 3,8 Hektar neues Gewerbe entstehen soll, obwohl am Wimmersberg sieben Hektar Gewerbegebiet zum Teil leer stünden.

Investor plant Durchmischung von Sozial- und Standardwohnungen

„Diesen Bogen zu schlagen, halte ich nicht für redlich“, konterte Rolf Steuber (FDP). Am Wimmersberg hätte kein Gewerbe die Chance, sich zu entwickeln, dagegen sei die zentrale Lage ideal für dringend benötigten Wohnraum, erklärte Winfried Schmidt (CDU).

Bernhard Osterwind (BmU) hatte ein ganz anderes Problem mit der Beschlussvorlage. In diesem Bebauungsplan sei die angedachte Querstraße von Ost (Kreuzstraße) durch den Wimmersberg nach West (Schlüterstraße) nicht mehr vorgesehen. „Diese Verbindungsstraße war die letzte Möglichkeit, den Leuten, denen es besonders schlecht geht, zu helfen“, so Osterwind. Er rechnete vor, dass durch eine Ost-West-Verbindung das Gesamt-Verkehrsaufkommen in Alt-Erkrath um 3700 Kilometer pro Tag sinken würde. Besucher aus Hochdahl etwa müssten keine Umwege fahren, um von der Kreuzstraße zum Bahnhof oder zum Rathaus zu kommen. „Wir halten stadtstrukturelle Vorhaben für absolut notwendig“, fasste Osterwind zusammen. Die Verwaltung hatte die Verbindungsstraße immer ausgeschlossen, weil der Bau wegen der steilen Topografie zur Kreuzstraße hin zu teuer sei. Auch Wolfgang Sternberg (NABU) und Peter Knitsch sind gegen die Idee.