Was tut sich im Rheinischen Revier? Hoffen auf Förderung des Wandels
Grevenbroich · Das Projekt „Alu-Valley 4.0“ wird Freitag bei der Revierkonferenz vorgestellt.
Das große Thema der Revierkonferenz, zu der am Freitag auch die Vertreter der Stadt Grevenbroich von der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) eingeladen sind, ist die aktive und konkrete Vorsorge für den Strukturwandel. Vorgestellt werden bei der Revierkonferenz in Pulheim die von einer Jury ausgewählten Projekte, die durch Schaffung von neuen Arbeitsplätzen dem anstehenden Kohleausstieg im Rheinischen Revier begegnen sollen. Darunter ist auch das vom Rhein-Kreis Neuss geplante und zur Förderung vorgeschlagene Projekt „Alu-Valley 4.0“.
Die übrigen Projektvorschläge, die die Jury seit September für die Beantragung von Strukturwandel-Fördermitteln ausgewählt hatte, stammen aus Aachen, Jülich, dem Rhein-Erft-Kreis, aus Elsdorf, Kerpen, Eschweiler, Frechen und Wesseling.
Vor allem die Projekte aus Aachen sind von der dortigen Hochschule aber für das gesamte Rheinische Revier konzipiert. Bis zum 15. Dezember können die Förderanträge noch gestellt werden. Aus der Kreispressestelle hieß es, der Förderantrag für das „Alu-Valley“ werde dieser Tage noch fristgerecht eingereicht. Außerdem werde das Projekt in dieser Woche im Kreistag präsentiert.
Bei der bereits zweiten ZRR-Revierkonferenz in diesem Jahr wird NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart zum Thema „Eckpunkte für ein Wirtschafts- und Strukturprogramm im Rheinischen Zukunftsrevier“ sprechen. Aus Berlin wird Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier zugeschaltet. Er berichtet über die Arbeit der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung („Kohlekommission“) und die Zukunft des Reviers.
Krützen ist zunächst bei der
RWE-Aufsichtsratssitzung
Ob der Grevenbroicher Bürgermeister an der Revierkonferenz teilnehmen wird, macht Klaus Krützen davon abhängig, wann er von der morgendlichen Aufsichtsratssitzung bei RWE in Essen zurückkehren wird. Laut Stadtsprecher Stephan Renner sehe Krützen in Zusammenkünften wie der Revierkonferenz zwar eine Möglichkeit, sich zu vernetzen und sich zu zeigen: Konkrete Entscheidungen würden aber woanders getroffen.
Kontakte zu den regionalen Mitgliedern der Berliner „Kohlekommission“ unterhalte auch der Grevenbroicher Bürgermeister, der allerdings bisher noch keinen Besuch bei der Kommission auch selbst geplant oder terminiert habe, so Renner. Und nach wie vor ungelöst sei die Frage der verkehrlichen Anbindung des gemeinsamen Gewerbegebietes von Grevenbroich und Jüchen, das RWE als Eigentümer und die Duisport AG als Projektpartner, entwickeln wollen.
Laut Stadtsprecher hat sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet jüngst in einem Brief an den NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst für die von Grevenbroich und Jüchen angeregte Rückstufung der B540 zu einer Bundesstraße eingesetzt, um das Gewerbegebiet ans Straßennetz anzuschließen. Der Grevenbroicher Stadtverwaltung liege aber noch keine Antwort vor: „Wir hoffen weiter auf eine Lösung, und zumindest scheinen die Türen dafür noch offen zu sein“, meint der Stadtsprecher.