Der Paukenschlag des Jahres: Kamioka steigt auf
Weichen werden gestellt: Wuppertal stellt die Opern- und Schauspiel-Sparten neu auf.
Wuppertal. Es ist der Paukenschlag des Jahres: Die Nachricht, dass der Chef-Dirigent der Sinfoniker zum Opern-Intendanten aufsteigen wird, schlägt in der Kulturszene ein wie die sprichwörtliche Bombe. Die Botschaft, mit der Peter Jung zum 150. Geburtstag des Sinfonieorchesters überrascht, birgt Sprengkraft: Was der Oberbürgermeister beim Festkonzert in der Stadthalle anklingen lässt, schlägt solche Wellen, dass Spekulationen und Misstöne fließend ineinander übergehen.
Aus dem Gerücht wird schließlich Gewissheit: Toshiyuki Kamioka, derzeit künstlerischer Leiter der Sinfoniker, wird im Sommer 2014 Johannes Weigand ablösen. Der amtierende Opern-Intendant muss gehen, weil die Stadt den Publikumsliebling aus dem Sinfonieorchester auf jeden Fall im Tal halten möchte — und der Japaner entsprechende Ambitionen hat.
„Das Bessere ist immer der Feind des Guten“, sagt Jung. Die Reaktion ist ein Konzert aus unterschiedlichen Stimmen: Da Kamioka keine Regie- oder gar Intendantenerfahrung vorweisen kann, gibt es viele skeptische Töne. Andererseits herrscht die Hoffnung, dass er seine überregionale Anziehungskraft auch in der Oper ausspielen und die Zuschauerzahlen steigern kann. Apropos Auslastung: Die Zuschauerzahlen sind ein entscheidendes Thema im Jahr 2012. Neben Weigand muss deshalb auch Christian von Treskow 2014 (Schauspiel) das Intendanten-Büro verlassen — auch sein Vertrag wird nicht verlängert.