„Die Klimakrise kennt keine Ferien“

Fridays for Future Wuppertal setzt sich auch im August für den Klimaschutz ein.

Für den August haben die jungen Wuppertaler stillere Protestaktionen geplant.

Foto: dpa/Paul Zinken

Die Halbzeit der Sommerferien ist bereits erreicht und bis jetzt ist es auf den Straßen Wuppertals ungewöhnlich ruhig geblieben. Nachdem der Klimaprotest „Fridays for Future“ Ende vergangenen Jahres auch nach Deutschland gekommen war, gab es für Schüler im ganzen Land kein Halten. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, hallten die Parolen im Frühjahr dieses Jahres auch in Wuppertal durch die Straßen. Die Reaktionen sind unterschiedlich: Von Bewunderung bis Kritik ist alles vertreten. Die Hauptkritik: Wenn es um Abstriche von der persönlichen Freizeit ginge, wären die jungen Aktivisten nicht mehr so ambitioniert.

Politisches Frühstück,
Radtour und Tauschbörse

„Wir machen sicher Fehler, aber das Engagement der Jugendlichen ist der erste Schritt“, sagt Sina Meurer von Fridays for Future Wuppertal. Trotz ausbleibender Streiks sei eine Sommerpause für die Aktivisten keine Option. Für den August haben sich die Jugendlichen ein stilleres Protestprogramm überlegt. Mit Hilfe von Workshops und Veranstaltungen wollen die Jugendlichen zeigen, dass sie nicht nur streiken, sondern auch handeln. Auf der Liste stehen ein politisches Picknick, eine Radtour und eine Kleidertauschbörse. Am Freitag gab es bereits einen Workshop zum Thema „Nachhaltigkeit und Plastik-Verzicht“.

„Die Klimakrise kennt keine Ferien“ erklärt Solveig Horst von Fridays for Future Wuppertal. „Wir wollen lokal zeigen, dass die Bewegung bestehen bleibt.“ Außerhalb der Streiks hat die Ortsgruppe mittlerweile einige Reinigungsaktionen organisiert und den Wupperputz am 1. April unterstützt. „Man sollte sich nicht auf den Protesten ausruhen. Der Klimawandel betrifft jeden“, sagt Sina Meurer. „Viele wissen gar nicht, wie viel Arbeit hinter den Aktionen steckt“, berichtet sie von den Bemühungen der Ortsgruppe. Es gebe feste Arbeitsgruppen, die alles organisieren würden. Alle ein bis zwei Wochen gibt es Versammlungen, und die jungen Leute halten Kontakt zu anderen Ortsgruppen.

In diesem Jahr gab es bereits einige Kooperationsveranstaltungen der Bewegung mit dem Wuppertal Institut, zum Beispiel zwei Klimavorlesungen und einen „Generationentalk“ mit Prof. Peter Hennicke. Weitere Aktionen sind in der Planung.

Seit dem 1. Februar 2018 gibt es Fridays for Future auch in Wuppertal. Neben den internationalen Klimaforderungen, das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Abkommens einzuhalten, wollen die jungen Wuppertaler zum Beispiel eine attraktivere Gestaltung des ÖPNVs durch ein Bürgerticket.