Absatzsprung für „Brille von Steve Jobs“
Berlin (dpa) - Die aus Deutschland stammende Brille des Apple-Gründers Steve Jobs ist nach seinem Tod auf dem Weg zum Verkaufsschlager. In den vergangenen Wochen gab es einen deutlichen Absatzsprung, wie ein Sprecher des Herstellers Lunor aus Althengstett in Baden-Württemberg am Montag sagte.
Aktuell ist das Modell „Lunor Classic Rund“ ausverkauft und wird nachproduziert. Seit Beginn des neuen Geschäftsjahres im September wurden - fast ausschließlich im Monat nach dem Tod von Jobs - 150 Fassungen verkauft, weitere 131 Besteller warten auf die neue Lieferung. Im gesamten Geschäftsjahr davor wurde die Brille in allen vier verfügbaren Farben nur 147 Mal abgesetzt.
Das „Nischenmodell“ sei für Lunor bisher wirtschaftlich kaum von Bedeutung gewesen, hieß es. Wer jetzt die Website des Unternehmens ansteuert, trifft als erstes auf ein Bild der Fassung mit dem Untertitel „The Glasses of Steve Jobs“ („Die Brille von Steve Jobs“).
Der Apple-Gründer hatte die Brille mit runden Gläsern und minimalistischem Design vor rund 14 Jahren in New York entdeckt. Seitdem kaufte er sie immer wieder - in den Farben „antik silber“ und „silber glänzend“. Er bestellte die Fassungen über ein Fachgeschäft und hatte keinen direkten Kontakt zum Hersteller, wie der Lunor-Sprecher sagte. Die Fassung wird in Deutschland mit einem empfohlenen Preis von 265 Euro angeboten und in den USA für rund 450 Dollar. Das Modell wird in der Nähe von Passau produziert und vom ersten bis zum letzten Arbeitsgang komplett in Deutschland gefertigt, wie Lunor betont.
Die kürzlich erschienene Steve-Jobs-Biografie, deren Cover ein großes Foto des Apple-Gründers mit Lunor-Brille beherrscht, bestätigt überdies seine Schwäche für Design und Technik aus Deutschland. So fuhr er nicht nur einen schwarzen Porsche und später einen Mercedes SL55 AMG, sondern entschied sich auch nach langer Auswahl für Waschmaschine und Trockner von Miele. Außerdem interessierte sich Jobs in frühen Jahren für den Bauhaus-Stil, die Gehäuse der ersten Apple-Computer wurden vom deutschen Designer Hartmut Esslinger entworfen.