Acer-Chef tritt im Streit zurück
Berlin (dpa) - Der Computerhersteller Acer braucht einen neuen Chef. Der Italiener Gianfranco Lanci, der seit 2008 an der Spitze des taiwanischen Konzerns stand, trat im Streit mit dem Verwaltungsrat zurück.
Lanci und das Aufsichtsgremium hätten unterschiedliche Ansichten zur zukünftigen Entwicklung des Konzerns gehabt, teilte das Unternehmen am Donnerstag in einer ungewöhnlich offen formulierten Mitteilung mit. Die unterschiedlichen Position zu Größe, Wachstum, Markenentwicklung und Einsatz von Ressourcen hätten auch in einem monatelangen Dialog nicht ausgeräumt werden können.
Unter Lanci war Acer zur Nummer zwei im Computermarkt aufgestiegen, in Deutschland sogar auf den ersten Platz gerückt. Den Erfolg verdankte das Unternehmen auch den günstigen Mini-Notebooks. Allerdings hat die neue Geräteklasse der Tablet-Computer dem Netbook-Boom zuletzt einen deutlichen Dämpfer verpasst. Inzwischen will auch Acer mit Tablets punkten und setzt dabei auf das Google-Betriebssystem Android.
Bis ein neuer Top-Manager gefunden wurde, übernehme Verwaltungsratschef J.T. Wang die Führung, hieß es. Der PC-Markt bleibe das Kerngeschäft von Acer, setzte Wang die Prioritäten in der Mitteilung zu Lancis Abgang. „Zusätzlich“ dazu begebe man sich in den neuen Markt für mobile Geräte, in dem man vorsichtig investieren werde und zu den führenden Playern aufsteigen wolle.