Aktie über 45 Dollar: Facebook so wertvoll wie nie
New York (dpa) - Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook setzt seinen guten Lauf fort. Weil die Werbeeinnahmen steigen, steigt auch der Kurs. Jetzt erreichte die Aktie einen neuen Höchststand. Davon profitiert auch Gründer und Firmenchef Mark Zuckerberg.
Das Papier stieg am Donnerstag zeitweise bis auf 45,62 Dollar, bevor der Kurs wieder etwas nachgab. Am Mittwoch hatte der Kurs erstmals seit dem ersten Börsentag im Mai 2012 die Marke von 45 Dollar überschritten. In Monaten danach war die Aktie am tiefsten Punkt auf 17,55 Dollar abgestürzt.
Facebook ist damit rund 110 Milliarden Dollar wert oder umgerechnet 83 Milliarden Euro. Damit spielt das weltgrößte Online-Netzwerk mit seinen 1,15 Milliarden Nutzern in der gleichen Liga wie Deutschlands größter Industriekonzern Siemens mit seinen insgesamt rund 400 000 Mitarbeitern.
Er habe eigentlich gar nicht an die Börse gehen wollen, sagte Facebook-Gründer und Chef Mark Zuckerberg auf einer Konferenz in San Francisco. „Ich war zu ängstlich.“ Der Berg- und Talfahrt konnte er jedoch durchaus etwas Gutes abgewinnen: „Wir führen unser Unternehmen jetzt viel besser.“
Hintergrund des Comebacks von Facebook ist ein mittlerweile einträgliches Werbegeschäft auf Smartphones und Tablet-Computern. Während die mobilen Apps zum Börsengang noch überhaupt kein Geld abwarfen, brachten sie zuletzt 41 Prozent der Werbeeinnahmen ein. Video-Werbung wird als nächster Schritt gesehen, der einen Umsatzsprung bescheren könnte. Das hat den Anlegern das Vertrauen ins Unternehmen zurückgebracht.
Der erste Handelstag im vergangenen Jahr war dagegen von einer aufkeimenden Sorge um die Zukunft des Sozialen Netzwerks überschattet worden. Die Banken verschätzten sich zudem bei der Nachfrage nach der Aktie und zu allem Überfluss belasteten technische Pannen des Börsenbetreibers Nasdaq den Start. So herrschte über Stunden Unklarheit bei Investoren, ob sie das Papier nun ge- oder verkauft hatten.
Der Interviewer wollte von Zuckerberg wissen, welchen Rat er dem Kurznachrichtendienst Twitter zu dessen erwarteten Börsengang geben könne. „Ich bin die letzte Person, die man fragen sollte, wie man einen reibungslosen Börsengang hinbekommt“, sagte Zuckerberg lachend.
Es dauerte mehr als ein Jahr, bis Facebook mit neuen mobilen Werbeprodukten aus dem Tal herausfand: Ende Juli erreichte die Aktie schließlich den Ausgabekurs von 38 Dollar. Von der Erholung profitiert Zuckerberg direkt, weil er der größte Aktionär ist. Der Finanzdienstleister Bloomberg schätzte das Gesamtvermögen zum Dienstag auf 21,3 Milliarden Dollar - fast eine Verdoppelung seit Jahresbeginn.