Apple-Chef soll in iTunes-Wettbewerbsstreit aussagen

New York (dpa) - Apple-Chef Steve Jobs soll in einem seit mehreren Jahren laufenden Wettbewerbs-Streit um den Musikdienst iTunes vor Gericht aussagen. Der zuständige Richter im kalifornischen San Jose erlaubte der Klägerseite, Jobs vorzuladen.

Er darf allerdings maximal zwei Stunden und ausschließlich zum Thema der Klage befragt werden. Es geht um eine Software-Änderung, nach der Musikdateien vom Konkurrenten RealNetworks nicht mehr ohne weiteres auf Apples iPod-Playern abgespielt werden konnten.

Ein iTunes-Kunde hatte bereits 2005 wegen der Verknüpfung der bei Apple gekauften Musik und der iPod-Geräte geklagt. Die über iTunes angebotene Musik war damals noch durchgängig mit der Rechteverwaltung Kopierschutz FairPlay versehen - auf Forderung der Musikindustrie, wie Apple immer wieder betonte.

Faiplay sorgte einerseits dafür, dass die Songs von iTunes nicht beliebig oft kopiert werden konnten. Andererseits weigerte sich Apple, Fairplay an andere Anbieter zu lizenzieren, so dass die iPods keine Musikdateien mit einem anderen Kopierschutz abspielen konnten. MP3-Songs ohne DRM-Rechteverwaltung liefen hingegen problemlos. 2009 setzte Apple bei den Musikkonzernen die Abschaffung des Rechtemanagements im Austausch gegen ein flexibleres Preismodell durch.

Im Juli 2004 hatte RealNetworks versucht, in die Apple-Welt einzudringen. Das Unternehmen bot Musikstücke an, die dank einer Technologie namens „Harmony“ auch auf Apples iPods laufen sollten. Nur wenige Tage später reagierte Apple mit einem Software-Update, dass „Harmony“-Songs wieder von den Playern ausschloss.

Der 56-jährige Apple-Gründer Steve Jobs nahm Mitte Januar bis auf weiteres eine Auszeit wegen nicht näher genannter Gesundheitsprobleme. Vor wenigen Wochen ließ er es sich allerdings nicht nehmen, die zweite Generation des Tablet-Computers iPad persönlich vorzustellen.