iPhone-Bezahldienst Apple Pay startet bald auch in Deutschland
Cupertino. Apple bringt seinen iPhone-Bezahldienst Apple Pay rund vier Jahre nach dem Start auch nach Deutschland. Der Service werde hierzulande bis Ende des Jahres eingeführt, sagte Konzernchef Tim Cook in einer Analystenkonferenz zur Vorlage aktueller Quartalszahlen.
Weitere Details wie Namen teilnehmender Banken wurden zunächst nicht bekannt. Bei Apple Pay können ein iPhone oder eine Computer-Uhr von Apple die EC- oder Kreditkarte ersetzen. Zum Bezahlen hält man die Geräte im Geschäft an das Terminal. Die Kassentechnik muss dafür kontaktloses Bezahlen per NFC-Funk unterstützen - ein großer Teil der Terminals in Deutschland wurde bereits entsprechend umgerüstet. Außerdem kann man mit Apple Pay auch bei Online-Käufen sowie in Apps bezahlen.
Über einen Start von Apple Pay in Deutschland wurde in den vergangenen Jahren bereits mehrfach spekuliert. In vielen anderen europäischen Ländern - zum Beispiel Frankreich, Schweiz, Spanien oder Österreich - hat Apple den Dienst bereits eingeführt.
In Deutschland gewinnen die Angebote zum Bezahlen per Smartphone gerade nach jahrelangem Nischendasein an Fahrt. Vor einigen Wochen brachte Google seinen Konkurrenzdienst nach Deutschland, erst diese Woche gingen die Sparkassen mit ihrem eigenen Service an den Start.
Auf dem iPhone kann bisher nur Apple Pay auf den NFC-Chip des Geräts zugreifen, der für das kontaktlose Bezahlen benötigt wird. Damit müssen sich die Banken bei ihren eigenen Angeboten auf Geräte mit dem Google-System Android beschränken oder für iPhone-Nutzer auf weniger bequeme Lösungen wie Strichcodes auf dem Bildschirm ausweichen.
Apple Pay sei aktuell in 24 Märkten verfügbar, sagte Cook. Im vergangenen Quartal seien über den Dienst eine Milliarde Transaktionen abgewickelt worden - mehr als drei Mal so viele wie ein Jahr zuvor. Im Heimatmarkt USA, wo Apple Pay bereits seit Herbst 2014 verfügbar ist, geben nun auch die großen Drogerieketten CVS und 7/11 ihren Widerstand auf und werden demnächst Zahlungen über den Dienst annehmen. dpa