Apple zeigt die nächsten Neuheiten in San Francisco
Berlin/Cupertino (dpa) - Apple will am Montag seine nächsten Neuheiten vorstellen. Mit besonderer Spannung wird erwartet, ob es bei der jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC Hinweise auf die Apple-Pläne für das Fernsehgeschäft gibt.
Ein Analyst glaubt sogar, Konzernchef Tim Cook könnte in San Francisco (ab 19.00 Uhr MESZ) den Apple-Fernseher enthüllen, über den schon so lange spekuliert wird.
Auf jeden Fall wird Software im Mittelpunkt des Auftritts stehen, schließlich ist die Worldwide Developers Conference (WWDC) vor allem für die App-Entwickler da und die Programm-Vielfalt gilt als wichtiges Kaufargument für iPhones und iPads.
Als sicher gilt inzwischen, dass die nächste Version des iPhone- und iPad-Systems vorgestellt wird, iOS 6. In US-Blogs tauchten am Wochenende Fotos aus dem Moscone Center in San Francisco mit riesigen iOS-6-Bannern auf. Weitere Einzelheiten dürfte es zum nächsten Mac-Betriebssystem „Mountain Lion“ geben, das bereits für den Spätsommer angekündigt ist.
Ansonsten läuft die Gerüchteküche wie immer vor Apple-Präsentationen auf Hochtouren. Die meisten Hinweise gibt es auf neue Modelle der Mac-Computer, möglicherweise mit höherer Auflösung. Vor allem wird erwartet, dass es neue Geräte der Laptop-Reihe MacBook Pro und des Spitzen-Desktopmodells Mac Pro gibt. Gerüchten zufolge werden die Notebooks deutlich schlanker - in Anlehnung an das dünne und leichte Macbook Air.
Auf ein neues iPhone wird man hingegen wohl noch warten müssen, seit im vergangenen Jahr der Starttermin des Apple-Smartphones auf Herbst gerutscht ist.
Zur wichtigsten Ankündigung des Tages könnte eine App-Plattform für die aktuelle Settop-Box Apple TV werden, mit der man Inhalte von den Apple-Geräten und aus dem Internet auf angeschlossene Fernsehgeräte bringen kann. Das dürfte als Generalprobe für einen Apple-Fernseher gelten. Möglicherweise könnte die App-Plattform aber auch auf Geräten befreundeter Hersteller wie Sharp laufen. Der Konkurrenzdruck steigt: Microsoft erhob zuletzt auf der Computerspiele-Messe E3 einen klaren Anspruch auf die Schlüsselrolle in der Wohnzimmer-Unterhaltung mit seiner Xbox-Plattform.
Immer mehr Hinweise gibt es darauf, dass Apple mit einem eigenen Kartendienst für iPhone und iPad den nächsten Schritt bei der Trennung von einstigen engen Partner und heutigen erbitterten Rivalen Google gehen könnte. Seit das iPhone 2007 auf den Markt kam, hatten die Google-Karten einen Stammplatz auf den Apple-Geräten sicher. Doch nachdem Googles erfolgreicher iOS-Konkurrent Android einen Keil zwischen die beiden Technologie-Giganten trieb, soll der damalige Chef Steve Jobs schon vor drei Jahren die Entwicklung eigener Kartendienste angeordnet haben. Apple kaufte mindestens drei Spezialfirmen zusammen, jetzt soll das Produkt fertig sein. Die Vision sei, die Kartendienste noch tiefer in das iOS-System einzubinden, berichtete das „Wall Street Journal“. Etwa, dass die Kalender-App den Nutzer warnt, wenn sich auf dem Weg zu einem Termin ein Stau zusammenbraut.
Es wird die erste WWDC nach dem Tod des legendären Apple-Gründers Jobs im vergangenen Herbst sein. Vor einem Jahr hatte sich der schwer von seiner Krebserkrankung gezeichnete Jobs noch aufgerafft, um bei der WWDC selbst die Strategie des Online-Speicherdienstes iCloud vorzustellen. Es wurde sein letzter öffentlicher Auftritt. Jetzt dürfte Cook eine noch tiefere Integration von iCloud ankündigen.