Apple: Zwei Milliarden Euro für deutsche Zulieferer

Gersthofen/Cork (dpa) - Apple hat im vergangenen Jahr rund zwei Milliarden Euro an Zulieferer aus Deutschland gezahlt. Das sagte Konzernchef Tim Cook der Deutschen Presse-Agentur.

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Der iPhone-Konzern kündigte zudem den Bau von zwei neuen Rechenzentren in Dänemark und Irland mit Investitionen von 1,7 Milliarden Euro an. In ihnen sollen die Datendienste für europäische Apple-Kunden laufen.

Cook besuchte in Gersthofen bei Augsburg den Glas-Spezialisten Seele, dessen Tochtergesellschaft Sedak die Frontscheiben des neuen Apple-Hauptquartiers in Cupertino liefert. Die eigentliche Fassade inklusive der Sedak-Glasscheiben stammt vom schwäbischen Stahl- und Glas-Spezialisten Josef Gartner aus dem benachbarten Gundelfingen an der Donau.

Seele war bereits 2001 an der Konzeption der ersten Apple Stores beteiligt und hat für 70 der Läden weltweit Glastreppen oder Fassaden geliefert. „Ohne Seele hätten wir die Stores in aller Welt und unseren Apple Campus 2 nicht so entwerfen können, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagte Cook der Deutschen Presse-Agentur. „Die Qualität und die Größe (der Scheiben) liegt über allem, was je weltweit umgesetzt wurde.“ Seele sei das beste glasverarbeitende Unternehmen der Welt. „Nichts verlässt diese Fabrik, das nicht perfekt ist.“

Deutsche Unternehmen überzeugten Apple durch herausragende Ingenieurleistungen​ und Präzision, betonte Cook. „Das kann man schon daraus ablesen, was wir mit deutschen Firmen zusammen tun“, sagte der Apple-Chef.

Die Investition in die ersten beiden europäischen Rechenzentren findet allerdings außerhalb Deutschlands in Dänemark und Irland statt. Bei der Standort-Entscheidung habe vor allem die Aussicht auf eine hundertprozentige Versorgung der Anlagen mit Ökostrom die entscheidende Rolle gespielt, hieß es.

Die beiden neuen Rechenzentren in der Grafschaft Galway in Irland und in der Region Mitteljütland in Dänemark werden nach Cooks Angaben komplett mit erneuerbaren Energien betrieben. In den Anlagen sollen die Cloud-Dienste von Apple inklusive der iTunes- und Mac-Stores sowie die Services iMessage, Karten und die Sprachsteuerung Siri für Kunden in ganz Europa laufen.

„Dieses signifikante neue Investment repräsentiert das bis heute größte Projekt von Apple in Europa“, erklärte Apple-Chef Cook. Sein Unternehmen werde dadurch hunderte regionale Arbeitsplätze schaffen und fortschrittlichste umweltfreundliche Gebäudekonzepte einführen. Die beiden neuen Anlagen, die 2017 ihren Betrieb aufnehmen sollen, werden demnach die bisher geringsten Auswirkungen aller Rechenzentren von Apple auf die Umwelt haben. Diverse amerikanische Anbieter von Cloud-Diensten wie Amazon, Google, Microsoft oder Oracle betreiben bereits Rechenzentren in Europa.

Apple beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit 18 300 Menschen in 19 europäischen Ländern. Im Jahr 2014 habe man über 2000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. „Im vergangenen Jahr hat Apple mehr als 7,8 Milliarden Euro für europäische Unternehmen und Zulieferer aufgewendet, um dabei zu helfen, Apple-Produkte zu bauen und das operative Geschäft auf der ganzen Welt zu stützen“, erklärte Cook.