Bluetooth-Lautsprecher Beats Pill: Die Rückkehr der lauten Musik-Pille
Los Angeles · Beats war mit dem Pill einst unter den Vorreitern im Geschäft mit kleinen Bluetooth-Lautsprechern. Dann gab es eine Auszeit. Die neue „Pille“ soll nun den markanten Beats-Sound zurückbringen.
Es ist ein Comeback nach nun fast neun Jahren: Apple belebt die Bluetooth-Lautsprecher der Marke Beats wieder. Der neue Beats Pill trifft auf einen Markt voller starker Akteure. Mit bis zu 24 Stunden Batterielaufzeit, einem verbesserten Sound und Schutz vor Spritzwasser und Staub soll das Gerät hier oben mitspielen. Mit einem Preis von knapp 170 Euro hält sich der gewohnte Apple-Aufpreis im Vergleich zur Konkurrenz allerdings in Grenzen.
Diese Pille kann Bass!
Zum Sound: Beats hat für den Pill neue Tief- und Hochtöner entwickelt. Der Bass klingt deutlich tiefer als man ihn von Vorgänger-Modellen wie Pill+ in Erinnerung hat. Der Schlüssel dafür ist ein neues Design des länglichen Woofers, das niedrigere Resonanzfrequenzen ermöglicht. Für den mittleren Bereich und Höhen setzt Beats nun auf einen Einzel-Hochtöner.
Das Ergebnis ist ein ausgewogener Klang, der nicht nur bei den Chart-Hits funktioniert, sondern auch Blasinstrumente im Jazz durchdringend rüberbringt. Die Lautstärke macht dabei viel aus: Spielt man Musik zu leise ab, kann Ausdruckskraft fehlen - ist sie zu laut, kann der Pill an seine Grenzen stoßen.
Lossless-Musik - allerdings im Kleinformat
Über den USB-C-Anschluss kann der neue Pill Musik in verlustfreier Qualität in Lossless-Formaten abspielen - auch wenn man bei kleinen mobilen Lautsprechern für unterwegs grundsätzlich darüber diskutieren kann, wie sehr sich das lohnt.
Und man muss sich darüber im Klaren sein, dass der Pill wie auch andere ähnliche Geräte ein Mono-Lautsprecher ist. Man kann aber zwei Geräte zu einem Stereo-Paar verbinden - oder man lässt beide parallel in Mono laufen, wenn man eine Party oder zwei verschiedene Räume beschallen will. Das macht dann bitte 340 Euro.
Laden in alle Richtungen
Die USB-C-Buchse kann man auch nutzen, um ein Smartphone oder Kopfhörer aufzuladen. Bei größeren Geräten wie Notebooks kann man auswählen, ob der Lautsprecher sich aufladen lässt oder Strom spendet.
Ähnlich wie bisherige Modelle kann der neue Pill als Freisprecher bei Telefonaten genutzt werden. Die Neuerung dabei ist eine von Algorithmen gesteuerte Geräuschunterdrückung, die alles außer der Stimme ausblenden soll. Per Knopfdruck können auf dem Smartphone eingerichtete Sprachassistenten wie Siri oder der Google Assistant aktiviert werden. Allein mit einem Sprachkommando kann man Siri allerdings nicht auslösen.
Gleich gut für iPhone und Android
Wie schon die jüngsten Kopfhörer von Beats ist der neue Pill konsequent darauf ausgerichtet, gleichermaßen gut sowohl mit Apples iPhones als auch mit Android-Smartphones zusammenzuspielen. So funktionieren für beide die schnelle Einrichtung und das Auffinden verlorener Geräte über die jeweiligen Netzwerke.
Schwarz-Rot-Champagner
Bei den Farben könnte sich Beats auch an der Deutschlandflagge orientiert haben: Den neuen Pill gibt es in Schwarz, Rot und Gold - bzw. Champagner, wie der Ton offiziell heißt. Dem Marktstart ging eine Influencer-Kampagne voraus, bei der zum Beispiel Basketball-Star Lebron James mit dem noch nicht offiziell bestätigten Lautsprecher gesichtet wurde.
Fazit: Mit dem neuen Pill hat die Apple-Firma Beats den Sound im Vergleich zu vorherigen Modellen klar verbessert. Das rechtfertigt auch den höheren Preis im Vergleich zu diversen günstigeren Modellen auf dem Markt.
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