Beim Kauf vom Technik auf Standby-Stromfresser achten
Berlin (dpa/tmn) - Energieeffiziensklasse A oder A+ wüschen sich viele Verbraucher, wenn sie beispielsweise einen neuen Fernseher kaufen. Diese sagt aber nicht alles über den tatsächlichen Verbrauch des Gerätes aus.
Beim Kauf neuer Fernseher und anderer Geräte fragen Verbraucher am besten nach dem Stromverbrauch im Standby-Modus. Seit Anfang 2010 dürfen neue Produkte im Wartestand zwar nur noch maximal zwei, ab Anfang 2013 sogar nur ein Watt Leistung aufnehmen. Für Geräte, die zu diesen Zeitpunkten bereits im Handel sind oder waren, gilt die Regel aber nicht, warnt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Stromfresser im Dauerbetrieb könnten im schlimmsten Fall jährliche Mehrkosten von mehr als 150 Euro verursachen.
Orientierung beim Einkauf geben zum Beispiel die Energielabel, die inzwischen nicht nur auf Waschmaschinen und Kühlschränken, sondern auch auf Fernsehern kleben müssen. Allerdings sollten Verbraucher hier nicht nur auf die Effizienzklasse achten. Darauf weist die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hin. Denn die Note wird immer im Verhältnis zur Displaygröße vergeben. Ein kleiner Fernseher mit der Note B verbraucht also möglicherweise weniger Strom als ein großes Modell mit besseren Noten wie A oder A+. Besser ist es daher, auf den Stromverbrauch in Kilowattstunden pro Jahr (kWh/annum) zu achten, der ebenfalls auf dem Energielabel steht.
Sowohl Effizienzklasse als auch Stromverbrauch berücksichtigen aber nicht, was ein Fernseher im Standby-Betrieb schluckt. Auf dem Label ist aber immerhin zu sehen, ob das TV-Gerät einen echten Ausschaltknopf hat, damit es gar keinen Strom mehr zieht. Genauere Angaben zur Leistungsaufnahme im Standby-Modus müssen außerdem im Datenblatt stehen. Das gilt auch für Receiver, Blu-ray-Player und andere Geräte, die noch kein Energielabel haben.
Grundsätzlich lohnt sich bei Unterhaltungselektronik immer ein Blick auf den Energiehunger: Computer, Fernseher und Co. verursachen inzwischen ein Viertel (25 Prozent) des Stromverbrauchs in privaten Haushalten. Das ist deutlich mehr, als zum Beispiel für Beleuchtung (9 Prozent), warmes Wasser (13 Prozent) oder zum Kochen (10 Prozent) benötigt wird.
Herausgefunden hat das das Forschungsinstitut Energy Environment Forecast Analysis (EEFA), das Daten des Online-Stromchecks der Energieagentur Nordrhein-Westfalen ausgewertet hat. Nutzer können dort Daten zu den elektronischen Geräten in ihrem Haushalt eingeben und erhalten anschließend Tipps, wie sie den Stromverbrauch bei sich zu Hause verbessern können.