Bigpoint vermarktet Spiele von Electronic Arts
Hamburg (dpa) - „Big point“ für Bigpoint: Der deutsche Anbieter von Onlinespielen vermarktet künftig Titel des US-Riesen Electronic Arts. Einnahmen soll der Verkauf virtueller Güter bringen - in der Branche gilt das als ein Modell der Zukunft.
Der deutsche Onlinespiele-Anbieter Bigpoint hat eine strategische Partnerschaft mit Electronic Arts geschlossen und vermarktet künftig eine Auswahl von Titeln des US-Riesen. Als erstes Spiel werde „Lord of Ultima“ voraussichtlich ab Ende März verfügbar sein, teilte das Unternehmen am Montag (28. Februar) in Hamburg mit. Die Einnahmen teilen die Partner in einem nicht genannten Verhältnis. „Beide Parteien bringen ihre Qualitäten ein: Bigpoint die Vermarktung, EA die Spieleentwicklung“, sagte Bipoint-Chef Heiko Hubertz.
EA bietet die Spiele bereits auf einer eigenen Website unter dem Motto Play4Free an. Sie lehnen sich an bekannte Vollpreistitel des Unternehmens an, etwa die Fußballsimulation „Fifa“ oder das Rollenspiel „Dragon Age“: Ob alle bei Bigpoint erscheinen, ist aber noch nicht klar. Die Online-Versionen sind kostenlos nutzbar. Einnahmen resultieren aus dem Verkauf virtueller Güter - Spieler erhalten für kleine Beträge zeitliche Vorteile oder Spielgegenstände. Dieses Geschäftsmodell gewinnt in der Branche derzeit massiv an Bedeutung.
„Für uns ist es ein strategischer Schritt, sehr hochwertige Spiele von traditionellen Publishern als Online-Games anzubieten“, sagte Bigpoint-Chef Hubertz. EA-Manager Sean Decker erklärte, Bigpoint sei mit seiner „globalen Reichweite“ und seinem Verständnis des Onlinespiele-Marktes „der ideale Partner“. Derzeit hat EA acht „Play4Free“-Titel, die grundsätzlich alle bei Bigpoint erscheinen sollen. Das Portfolio solle auch darüber hinaus ausgebaut werden, sagte Hubertz.
Bigpoint ist einer der größten Anbieter von Onlinespielen. Die Firma aus Hamburg hat nach eigenen Angaben mehr als 170 Millionen registrierte Nutzer und verzeichnet täglich 250 000 Anmeldungen. Die Spiele sind über eigene Websites sowie über ein Netzwerk von mehr als 1000 Partnern weltweit verfügbar - in Deutschland zählen dazu Bild.de, Pro Sieben und RTL.
Electronic Arts ist der weltweit zweitgrößte Hersteller von Videospielen und macht den größten Teil seines Umsatzes mit dem Verkauf von Vollpreistiteln wie „Need for Speed“, „Medal of Honor“ und „Sims“. Online-Spiele werden für das Unternehmen aber immer wichtiger. So gab Electronic Arts im November 2009 rund 300 Millionen Dollar für den Anbieter Playfish aus, der seine Spiele bei Facebook andockt.