Dokumente angefordert Börsenaufsicht prüft Yahoo-Informationspolitik nach Hacks
Berlin (dpa) - Die US-Börsenaufsicht SEC geht laut einem Zeitungsbericht der Frage nach, ob Yahoo zu spät über die zwei massiven Hacker-Angriffe auf den Internet-Konzern informierte.
Die Behörde habe bereits im Dezember entsprechende Dokumente bei Yahoo angefordert, berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf unterrichtete Personen.
Die beiden großen Online-Attacken aus den Jahren 2014 und 2013 waren erst im zweiten Halbjahr 2016 nach der Vereinbarung des Verkaufs des Webgeschäfts von Yahoo für 4,8 Milliarden Dollar an den Telekom-Konzern Verizon bekanntgeworden.
Laut SEC müssen Unternehmen Hackerangriffe melden, sobald davon ausgegangen werden kann, dass diese Auswirkungen auf Investoren haben können. Yahoo hatte Anfang September in einer Pflichtmitteilung zum Verizon-Deal geschrieben, dem Unternehmen sei kein relevanter Diebstahl von Kundendaten bekannt.
Dann berichtete der Konzern nur wenige Wochen später über eine Online-Attacke aus dem Jahr 2014, bei der die Daten von 500 Millionen Nutzern entwendet worden seien. Das Brisante dabei: Erste Berichte über gestohlene Yahoo-Daten waren bereits im Juli aufgetaucht.
Im Dezember wurde dann der Hackerangriff von 2013 bekannt, von dem sogar eine Milliarde Yahoo-Nutzer betroffen gewesen sein soll. Laut dem Bericht des „Wall Street Journal“ sind die Untersuchungen noch in einem frühen Stadium. Es sei noch unklar, ob es ein förmliches Verfahren geben werde.
Verizon hatte bereits angekündigt, den Yahoo-Deal auf den Prüfstand zu stellen. Der verbleibende Teil des bisherigen Yahoo-Konzerns mit den Beteiligungen an der chinesischen Online-Handelsplattform Alibaba und Yahoo Japan soll in Altaba umbenannt werden.