Brüssel stellt Untersuchung gegen Telekom-Konzerne ein
Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission hat ihren Verdacht gegen die fünf führenden Telekom-Konzerne in Europa wegen wettbewerbsswidrigen Verhaltens aufgegeben. Eine entsprechende Untersuchung gegen die Konzerne - darunter auch die Deutsche Telekom - wurde eingestellt, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.
In dem Fall ging es um die Kooperation der Unternehmen bei der Standardisierung von Mobilfunkdiensten. Die Kartellwächter hatten Bedenken, dass die Unternehmen dies nutzten, um Konkurrenten vom Markt auszuschließen.
Die Prüfung habe gezeigt, dass die Standardisierungstätigkeiten inzwischen auf Branchenverbände wie etwa die GSMA übertragen wurden, schrieb die EU-Kommission. Dies sei zu begrüßen, weil betroffene Beteiligte der Wirtschaft einbezogen seien. Mit diesem positiven Schritt werde das Risiko von Wettbewerbsverzerrungen gemindert, schrieb die Behörde.
Brüssel hatte seit mehr als einem Jahr die Giganten der europäischen Telekom-Branche unter die Lupe genommen. Dazu gehörten neben der Deutschen Telekom auch France Télécom, Telefónica, Vodafone und Telecom Italia. Diese mussten Informationen über ihre Zusammenarbeit und über Treffen der fünf wichtigsten Konzernchefs offenlegen.
Konkrete Verdächtigungen gab es nicht. Die Telekommunikationsanbieter beschweren sich immer mehr über den Brüsseler Druck etwa auf Tarife für Roaming-Gebühren im europäischen Ausland und die Durchleitung von Anrufen.