CES: Ultrabooks geben bei Laptops den Ton an
Las Vegas (dpa/tmn) - Notebooks und Tablets stehen auf der Computermesse CES bei vielen Herstellern im Mittelpunkt. Den Anfang machen Acer und Lenovo mit insgesamt drei neuen Ultrabooks: Die dünnen Rechner sollen mit starken Akkus und schnellem Booten überzeugen.
Mehr als 30 neue Ultrabooks sollen auf der Computermesse CES in Las Vegas (10. bis 13. Januar) vorgestellt werden. Diese von Intel entworfene Notebook-Kategorie steht für besonders flache Laptops ohne CD- oder DVD-Laufwerk, die sich in kürzester Zeit einschalten lassen. Dafür sorgen Verbesserungen beim Boot-Vorgang und die SSD (Solid State Disk), die als Alternative zur herkömmlichen Festplatte eine besonders hohe Geschwindigkeit beim Einlesen der Daten bietet.
Als erster Aussteller der Consumer Electronics Show stellte das Unternehmen Acer aus Taiwan zwei Ultrabooks vor. Das Modell Aspire S5 bezeichnete Acer-Präsident Jim Wong als weltweit dünnstes Ultrabook mit 1,5 Zentimetern an der dicksten Stelle. Ermöglicht wird dies durch eine neuartige Unterbringung der Anschlüsse für USB und HDMI, die von Acer als MagicFlip bezeichnet wird. Das zweite Acer-Ultrabook trägt den Namen Timeline Ultra und ist für höhere Leistung und eine besonders lange Akku-Laufzeit ausgelegt. Hier kommt bereits die neue Prozessor-Architektur von Intel mit der Bezeichnung Ivy Bridge zum Einsatz.
Das Timeline Ultra soll schon in diesem Quartal, das Aspire S5 im zweiten Quartal auf den Markt kommen. Preise nannte Acer noch nicht. „Das Ultrabook ist viel mehr als nur eine neue Produktkategorie“, sagte Wong. „Es ist ein neuer Trend, der für mobile PCs zum Mainstream werden wird.“ Als Vorbild der flachen Rechner gilt das Macbook Air von Apple.
Auch von anderen Herstellern wie Toshiba oder Dell wird erwartet, dass sie auf der CES neue Ultrabooks vorstellen. Lenovo zeigt auf der Messe das knapp zwei Zentimeter dicke ThinkPad T430u. Im Gegensatz zu vergleichbaren Geräten soll bei dem 14-Zoll-Modell der Einbau eines separaten Nvidia-Grafikchips möglich sein, außerdem will Lenovo sein Ultrabook sowohl mit SSD-Speicher als auch mit einer herkömmlichen Festplatte anbieten. Geplanter Verkaufsstart ist erst im dritten Quartal 2012.
Beide Hersteller haben zur CES außerdem neue Tablet-Computer mit zehn Zoll großem Touchscreen angekündigt. Von Acer kommmt das Iconia A700 mit dem Quadcore-Chip Tegra 3 von Nvidia, der flüssiges Spielen in hochauflösender Grafik ermöglichen soll. Als Betriebssystem ist Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) installiert. Das kommt auch bei Lenovos IdeaTab S2 zum Einsatz. Die Akkulaufzeit des Tablets gibt der chinesische Hersteller mit bis zu 20 Stunden an, zum leichteren Tippen lässt sich eine separate Tastatur andocken. Beide Tablets stehen voraussichtlich im zweiten Quartal in den Läden.
HP zeigt auf der CES ein verglastes Ultrabook. Das Envy 14 Spectre ist nicht nur auf dem 14 Zoll großen Display, sondern auch auf Deckel und Handablage mit leichtem, kratzfesten Glas in Schwarz und Silber beschichtet. Eine eingebaute Tastaturbeleuchtung spürt die Nähe des Nutzers und passt die Helligkeit entsprechend an.
Der Hersteller verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu neun Stunden und besonders schnelles Hochfahren. Möglich wird das unter anderem durch eine maximal 256 Gigabyte große SSD-Festplatte und aktuelle Intel-Core-Prozessoren. Das Ultrabook kommt Anfang Februar zunächst in den USA auf den Markt, in Deutschland beginnt der Verkauf voraussichtlich Anfang März. In Übersee kostet das Gerät mindestens 1399 US-Dollar (etwa 1100 Euro).
Der Chip-Hersteller Intel will das Ultrabook-Konzept mit den Vorteilen des Tablet-Computers verbinden. Intel-Manager Mooly Eden stellte auf der CES mehrere Technikstudien vor, die ein Ultrabook mit Touch-Bildschirm in Aussicht stellen. Als Prototyp zeigte er ein Ultrabook mit der Bezeichnung Nikiski, bei dem ein transparentes TouchPad als zweites Display dient, wenn das Notebook zusammengeklappt ist.
In Zusammenarbeit mit dem Sprechtechnologie-Spezialisten Nuance soll es künftig auch Ultrabooks mit Sprachsteuerung geben. Vorgesehen sei die Umsetzung für neun Sprachen, darunter auch Deutsch und Mandarin, sagte Nuance-Manager Peter Mahoney.