Der verpatzte Börsengang von Facebook
Menlo Park (dpa) - Der Börsengang von Facebook im Mai 2012 wurde mit Spannung erwartet und ging mächtig daneben. Das Unternehmen und seine Berater überschätzten die Nachfrage und schraubten den Ausgabepreis immer höher auf am Ende 38 Dollar.
Gleichzeitig weckte die Abwanderung der Nutzer vom PC auf mobile Geräten bei den Anlegern Zweifel am Facebook-Geschäftsmodell: Das Online-Netzwerk verdiente zu diesem Zeitpunkt noch kein Geld in seinen Smartphone-Apps.
„Wir haben haufenweise Fehler gemacht“, räumte Gründer Mark Zuckerberg später ein. Die Folge war ein Debakel wie es selten bei einem Börsengang dieser Größenordnung vorkommt. Zunächst stützten die Banken den Kurs, dann stürzte die Aktie ab. Nur wenige Monate später kostete das Papier mit 18 Dollar weniger als die Hälfte vom Ausgabepreis.
Doch Facebook gelang es, das Steuer herumzureißen. Der Schlüssel war, die Anzeigen direkt zwischen den Einträgen im Nachrichtenstrom der Nutzer unterzubringen. Jetzt wird die Werbung sogar häufiger angeklickt als zuvor am Rand des PC-Bildschirms. Im Weihnachtsquartal verbuchte Facebook 2,6 Milliarden Dollar Umsatz und einen Gewinn von 523 Millionen Dollar. Die Aktie markierte daraufhin das Allzeithoch von 62,50 Dollar.