„Wirtschaftswoche“ Deutsche Industrieunternehmen wollen eigene 5G-Netze bauen
Bonn (dpa) - Führende Industrieunternehmen in Deutschland wollen sich nach einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ beim Aufbau der Netze für die fünfte Mobilfunkgeneration (5G) nicht auf die drei Mobilfunkbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica verlassen.
Der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) fordere von der Bundesnetzagentur, dass seine Mitglieder in Fabriken eigene „private 5G-Netze“ aufbauen dürfen, berichtete die Zeitschrift am Donnerstag.
„Wir wollen beim industriellen 5G-Einsatz in unseren Fabriken nicht von der Infrastruktur eines bestimmten Netzbetreibers vor Ort abhängig sein“, erklärte der ZVEI der Zeitschrift.
Die fünfte Generation des Mobilfunks soll das technische Rückgrat des Internets der Dinge werden und gilt als maßgeblich Voraussetzung für als „Industrie 4.0“ bezeichnete Digitalisierung der Produktion.
Die Firmenchefs verweisen dem Bericht zufolge auf die bislang schlechte Mobilfunkabdeckung in ländlichen Regionen und bezweifeln, dass die Netzbetreiber dort rasch genug eine stabile 5G-Versorgung auch in den Produktionshallen garantieren können.
Eine lückenlose Abdeckung sei aber die kabellose Vernetzung der Maschinenparks unerlässlich. Die im ZVEI zusammengeschlossenen Industrieunternehmen wollen daher eigene firmeninterne 5G-Netze errichten.
Die Bundesnetzagentur hatte die deutsche Wirtschaft aufgefordert, ihre Bedarf an Funkfrequenzen für die 5G-Netze anzumelden. Die für 5G erforderlichen Frequenzen will die Bundesrepublik — als erster europäischer Staat — bereits im nächsten Jahr vergeben.