Drogeriekette dm beendet Kooperation mit Amazon
Karlsruhe (dpa) - Aus für die Zusammenarbeit der Grogeriemarkt-Kette dm mit Online-Händler Amazon: Es lohnt sich schlicht für den Drogisten nicht. Denn Cremes und Shampoos werden immer noch lieber im Laden gekauft.
Die Erwartungen hätten sich nicht erfüllt, bestätigte das Unternehmen am Donnerstag einen Bericht der „Lebensmittel Zeitung“. Der Karlsruher Marktführer für Drogeriewaren sieht keine Perspektive, den Online-Handel über Amazon erfolgreich fortzusetzen.
Amazon und dm hatten im August 2011 vereinbart, dass 1700 Produkte der Eigenmarken von dm bei Amazon in einem speziellen Bereich, genannt dm-Shop, bestellt werden können. Doch Absatz und Umsatzzahlen bei Amazon hätten gezeigt, dass Menschen Drogerieartikel lieber im Einzelhandel kauften, erklärte Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung von dm. Nach Informationen der „Lebensmittel Zeitung“ soll der Erlös des Internet-Shops nur knapp über dem einer durchschnittlichen dm-Filiale gelegen haben.
„Wir wollten testen, wie der Shop angenommen wird“, so Harsch. Doch die Nachfrage habe nicht ausgereicht, um in dieser Form Online-Handel von Drogeriewaren erfolgreich zu betreiben. Der Drogeriespezialist hatte die Produkte in Großhändlerfunktion geliefert, um Logistik und Preisgestaltung kümmerte sich Amazon.
Der klassische Handel von dm läuft dagegen gut: Das Unternehmen ist weiter auf Expansionskurs und peilt einen neuen Umsatzrekord an. Im laufenden Geschäftsjahr sollen 130 neue dm-Märkte alleine in Deutschland entstehen, bis Ende September wird mit einem Konzernumsatz von mehr als 7,5 Milliarden Euro in zwölf europäischen Ländern gerechnet. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte der Konzern 6,87 Milliarden Euro um. dm hat rund 50 000 Mitarbeiter.
Eine endgültige Absage an den Online-Handel macht dm mit der Beendigung der Kooperation aber wohl nicht. Der „Lebensmittel Zeitung“ sagte Harsch, man beobachte die Entwicklungen aufmerksam und prüfe, „ob und welche dm-Aktivitäten uns nach den mit Amazon gemachten Erfahrungen sinnvoll erscheinen.“ Derzeit gebe es aber „keine weiteren konkreten Entscheidungen“.