Druckertinte von Fremdherstellern spart bis zu 90 Prozent
Berlin (dpa/tmn) - Drucken kann teuer sein. Vor allem, wenn die Tinte aus Originalpatronen kommt. Fremdpatronen sind oft eine günstige Alternative. Wer sie verwendet, läuft allerdings Gefahr, Garantie und Gewährleistung zu verspielen.
Mit Druckerpatronen von Fremdherstellern können Verbraucher bis zu 90 Prozent des Originalpreises sparen. Wie viel genau, hängt von der Machart der Fremdpatrone ab, erklärt Dirk Lorenz von der Stiftung Warentest. Manche Hersteller sammeln Originalpatronen, säubern sie und füllen sie dann wieder mit der eigenen Tinte auf. Da dieser Prozess recht aufwendig ist, sind diese Fremdpatronen etwas teurer - der Käufer spart etwa 30 bis 50 Prozent im Vergleich zu den Originalpatronen. Andere Hersteller bauen die Patronen nach, dann sind bis zu 90 Prozent Ersparnis drin.
Lorenz rät, schon beim Druckerkauf darauf zu achten, dass es ein Gerät ist, zu dem viele Fremdherstellerpatronen passen. Bei ganz neuen Modellen dauere es etwas länger, bis die dafür passenden nachgebauten Fremdpatronen auf den Markt kommen, durchschnittlich etwa ein Jahr.
Die Qualität der Fremdpatronen sei insgesamt gut, sagt Lorenz. Die Stiftung Warentest hat in der Vergangenheit schon häufiger Fremdpatronen getestet - allerdings nur von Markenherstellern, nicht von No-Name-Firmen, wie Verbraucher sie auch über das Internet kaufen können. „Totalausfälle hatten wir selten“, so Lorenz. Allgemeinen müssten Verbraucher mit leichten, aber nicht mit gravierenden Qualitätseinbußen rechnen.
Teilweise müssen Nutzer allerdings auf sogenannte Komfortmerkmale verzichten, wenn sie Fremdpatronen verwenden. Das heißt, dass zum Beispiel der Tintenstand auf dem PC nicht angezeigt wird.
Außerdem könnten Verbraucher Probleme bekommen, was Garantie und Gewährleistung angeht, sollte der Drucker kaputt gehen. Die Garantie gibt der Hersteller freiwillig und kann sie an bestimmte Bedingungen knüpfen - beispielsweise, dass nur Originalpatronen verwendet werden.
Bei der Gewährleistung sieht es anders aus. In den ersten sechs Monaten nach dem Kauf müsste der Hersteller nachweisen, dass es die Fremdpatronen waren, die den Schaden verursacht haben. Danach liegt die Beweispflicht beim Käufer. „Das kann ich als Nutzer schwer nachweisen“, sagt Lorenz. Er rät aber, nicht zu schnell aufzugeben, wenn der Druckerhersteller abwimmelt. Dann können Verbraucher es immer noch beim Hersteller der Fremdpatronen probieren.
Und selbst wenn es nicht funktioniert, sei das kein Beinbruch, beruhigt Lorenz - und erinnert an die Kostenersparnis: „So ein Schaden passiert ja in der Regel erst nach drei bis fünf Jahren.“ In dieser Zeit habe man durch das Verwenden der Fremdpatronen so viel Geld gespart, dass es sich wahrscheinlich lohne, den Schaden in Kauf zu nehmen und einen neuen Drucker zu kaufen. „Es ist immer eine Kosten-Nutzen-Abwägung.“